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In Irland ist eine Debatte rund um die Frage entstanden, ob das Land ebenso wie Großbritannien aus der EU austreten soll. Den Anstoß dazu gab ein Artikel der Irish Times, welcher den Bericht der konservativen britischen Denkfabrik Policy Exchange aufgriff. Bislang existierte in Irland keine öffentliche Diskussion über einen möglichen Austritt des Landes aus der EU.
Policy Exchange zufolge könne Irland bei einem Austritt aus der EU in einer Freihandels- und Zollunion mit Großbritannien verbleiben und die „bestmöglichen Handels- und Investitionsbedingungen mit den verbliebenen 26 Mitgliedsländern aushandeln“, berichtet die Irish Times.
Der frühere Premierminister Irlands, Enda Kenny, lehnt die Überlegungen der Denkfabrik ab. Kenny zufolge basiere der Wohlstand Irlands sowie seine moderne Gesellschaft auf der europäischen Idee und der Mitgliedschaft in der EU.
Analysten von Policy Exchange hingegen sehen „große Probleme“ auf die EU zukommen und die Richtung, die sie in Zukunft einschlagen werde, könnte nicht im Interesse des Landes sein. „Welche Resultate die Austrittsverhandlungen auch immer bringen werden – Irland wird einen Preis zahlen müssen. Für Irland gibt es keine Vorteile aus dem Brexit. Die Frage ist, welchen Preis Irland zu zahlen bereit ist, um sich solidarisch mit den 26 anderen EU-Staaten zu zeigen.“