Politik

Immunität aufgehoben: Marine Le Pen droht das Gefängnis

Marine Le Pen könnte wegen Fotos auf Twitter ins Gefängnis wandern.
09.11.2017 02:35
Lesezeit: 1 min

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Nach dem EU-Parlament hat auch die französische Nationalversammlung die Immunität der Chefin des Front National, Marine Le Pen, aufgehoben. Die Pariser Parlamentsverwaltung laut AFP erklärte, sie komme damit einer Bitte der Justiz nach. Le Pen droht in Frankreich eine mehrjährige Haftstrafe, weil sie auf Twitter Gräuelfotos von Opfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) veröffentlicht hatte. Die Front-National-Vorsitzende verurteilte die Entscheidung als "politisches Manöver".

"Die Freiheit der Meinung und des Anklagens von Missständen, die für eine Abgeordnete grundlegend sind, ist mit dieser politisch motivierten Entscheidung tot", sagte Le Pen der Nachrichtenagentur AFP.

Le Pen hatte die Fotos Ende 2015 auf Twitter veröffentlicht. Sie wollte nach eigenen Angaben dagegen protestieren, dass ein Fernsehmoderator Parallelen zwischen ihrer Partei Front National und der IS-Miliz zog.

Die französische Justiz leitete daraufhin Ermittlungen wegen der "Verbreitung von Gewaltbildern" ein. Nach französischem Gesetz drohen Le Pen bis zu drei Jahre Haft und eine Geldstrafe von 75.000 Euro. "Es ist besser, ein Dschihadist zu sein, der aus Syrien zurückkehrt, als eine Abgeordnete, die die Schandtaten des IS anprangert", sagte Le Pen nun.

Das EU-Parlament hatte Le Pens Immunität in dem Fall bereits im März aufgehoben. Im Juni wechselte sie dann als Abgeordnete in die Pariser Nationalversammlung.

Le Pen hatte es bei der jüngsten Präsidentschaftswahl in die Stichwahl geschafft. Um sie zu verhindern, hatten viele Konservative und rechte Wähler den früheren sozialistischen Wirtschaftsminister Emmanuel Macron gewählt, der sich als unabhängiger Kandidat ausgab.

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