Finanzen

Börse CME eröffnet Future-Handel für Bitcoin

Lesezeit: 2 min
18.12.2017 09:50
Die Derivate-Börse CME startet den Handel mit Terminkontrakten für Bitcoin.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Preis der Digitalwährung Bitcoin stieg am Wochenende an einigen Handelsplätzen zeitweise über 20.000 Dollar. Am Montag notierte er knapp darunter. Getrieben wird die immer weiter steigende Nachfrage von einem weiteren Future auf die Cyberdevise, mit dem sie leichter handelbar wird. Seit Sonntag können Investoren den Bitcoin-Terminkontrakt der renommierten Derivatebörse CME handeln. Damit kommt innerhalb einer Woche ein zweites solches Finanzprodukt an den Markt. Börsianer erwarten, dass sich dadurch die bislang völlig unregulierte, virtuelle Währung weiter etabliert. „Durch die Future steigt die Nachfrage und sie könnten der Katalysator sein, der Bitcoin nachhaltig über 20.000 Dollar schiebt“, sagte Fondsmanager Shane Chanel vom Vermögensverwalter ASR Wealth Advisors.

Der Handel an der CME startete mit vergleichsweise niedrigen Umsätzen. Die Nachfrage nach dem Future der CBOE vor einer Woche war Börsianern zufolge höher. „Ich denke, viele Investoren lehnen sich erstmal zurück und wollen sehen, wie es läuft, bevor sie sich in den Markt wagen“, sagte Spencer Bogart vom Wagniskapital-Spezialisten Blockchain Capital. Der Januar-Terminkontrakt stieg an der CME zeitweise auf 20.650 Dollar, fiel dann aber auf 19.290 Dollar. Der Referenzkurs war mit 19.500 Dollar bestimmt worden.

Mit den Futures können Investoren auf steigende oder fallende Bitcoin-Kurse wetten. Es wird damit für viele Anleger leichter, sich in dem Markt zu engagieren. Bitcoin sind seit Jahresbeginn um fast 2000 Prozent gestiegen, weil sich die Kryptowährung immer mehr etabliert. Die US-Technologiebörse Nasdaq und die Deutsche Börse denken ebenfalls über Bitcoin-Handelsprodukte nach. „Bitcoin fasst weiterhin Fuß, findet langsam, aber sicher Akzeptanz und reift womöglich zur einer anerkannten Anlageklasse“, sagte Timo Emden, Deutschlandchef vom Broker DailyFX. „Drohende Regulierungen von Cyberbörsen um u.a. Terrorfinanzierungen und Geldwäsche zu unterbinden, gelten nicht mehr als Kaufhemmnis.“

Zunehmend warnen Skeptiker allerdings vor einer Preisblase, die platzen und zu Turbulenzen führen könnte. So dringt etwa Frankreich auf eine stärkere Regulierung der Internet-Währung im Rahmen der Konsultationen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer. „Ich werde der nächsten G20-Präsidentschaft, Argentinien, vorschlagen, dass wir alle zusammen beim G20-Gipfel im April eine Diskussion über Bitcoin führen“, sagte Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire in einem Interview des Nachrichtensenders LCI. „Es gibt nachweislich ein Risiko durch Spekulation.“

Auch der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, fordert eine stärkere Kontrolle von Bitcoin. „Ich rate zu Vorsorge. Die Staaten und die Notenbanken sollten sich dringend Gedanken über eine Regulierung machen“, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Man müsse unter anderem klären, ob auf Bitcoin-Transaktionen Steuern erhoben werden müssten und ob Risiken für die Finanzstabilität entstünden, wenn Institutionen in Bitcoin investierten.

Vertreter der EU-Staaten und Europa-Abgeordnete hatten sich am Freitag auf strengere Regeln für Plattformen geeinigt, auf denen Bitcoin und andere virtuelle Währungen gehandelt werden. Damit sollen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erschwert werden.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Wann kommt das Vermögensregister - und muss man wirklich davor Angst haben?
11.10.2024

Das EU-Vermögensregister ist eines der heißesten Themen des Jahres 2024 und verursacht bereits große Wellen – obwohl es noch gar nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Cybersicherheit: KMU als Sorgenkinder - Bedrohung durch Russland und China wächst
11.10.2024

Die Digitalisierung in Deutschland ist ein Dauerbrenner – leider oft aus den falschen Gründen. Während andere Nationen ihre digitalen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern kämpft mit Absatzrückgang - und senkt Absatzprognose
11.10.2024

Der VW-Konzern leidet zunehmend unter der geringen Nachfrage. In den letzten drei Monaten sind die Verkaufszahlen merklich gesunken. Durch...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie sparen: 10 Tipps, um Strom, Gas und damit bares Geld zu sparen
11.10.2024

In Zeiten hoher Energiekosten wird es für Unternehmer immer wichtiger, ihre Betriebsausgaben zu senken. Deutschland ist noch immer in...

DWN
Politik
Politik Deutscher Nato-General fordert höhere Verteidigungsausgaben
11.10.2024

Angesichts der erweiterten Militärplanungen fordert der deutsche Nato-General Christian Badia eine deutliche Erhöhung der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation sinkt auf niedrigsten Stand seit 2021: Energie sorgt für Inflationsrückgang
11.10.2024

Im September haben sich Waren und Dienstleistungen nicht mehr so stark verteuert wie in vielen vorherigen Monaten. Eine bestimmte...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Ost-West: Warum der Traum vom Eigenheim für viele unerreichbar bleibt
11.10.2024

Der Immobilienmarkt in Deutschland ist tief gespalten – und die Ursachen liegen nicht nur in der Gegenwart. Besonders im Osten, wo der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Robotaxi Cybercab und autonomer Bus Robovan - eine Wette, die nicht aufgeht?
11.10.2024

Tesla-Chef Elon Musk setzt stark auf die Zukunft der Mobilität mit einem Tesla-Robotaxi und einem selbstfahrenden Bus. Das Modell...