Finanzen

Federal Reserve bereitet Märkte auf weitere Leitzins-Anhebungen vor

Der neue Fed-Präsident Jerome Powell kündigt weitere schrittweise Anhebungen des Leitzinses an.
27.02.2018 15:17
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der neue US-Notenbankchef Jerome Powell hat eine Fortführung der Politik behutsamer Zinsanhebungen in Aussicht gestellt. Die Notenbank werde weiterhin einen Mittelweg finden zwischen der Vermeidung einer überhitzten Wirtschaft und dem nachhaltigen Erreichen einer Inflationsrate von zwei Prozent, sagte er am Dienstag in einer Rede zu seiner Anhörung im Finanzdienstleistungs-Ausschuss des US-Repräsentantenhauses laut Manuskript.

Derzeit rechnen die meisten Volkswirte damit, dass die Fed den Leitzins 2018 angesichts des anhaltenden Wirtschaftsaufschwungs dreimal anhebt. Aktuell liegt er zwischen 1,25 und 1,50 Prozent.

„Weitere graduelle Erhöhungen der Leitzinsen werden am besten das Erreichen unserer beiden Ziele befördern“, sagte Powell. In ihrem schon am Freitag veröffentlichten Halbjahresbericht für den Kongress, hatte die Fed das Bild einer dynamischen Wirtschaft gezeichnet, die nur wenigen Gefahren ausgesetzt sei. Powell ist erst seit wenigen Wochen im Amt.

Der Dollar-Index, der den Kurs gegenüber wichtigen anderen Währungen wie Euro und Yen widerspiegelt, legte nach Powells Äußerungen 0,7 Prozent zu. Im Gegenzug rutschte der Euro auf 1,2222 Dollar und lag damit fast einen US-Cent niedriger als am Montagabend. Zum Yen kletterte der Greenback auf 107,67 Yen von 106,92 Yen. Auch an den Aktienbörsen gingen die Anleger von Zinserhöhungen aus. Die Wall Street drehte leicht ins Minus. Der Dow Jones verlor 0,3 Prozent. Auch der Dax gab seine zeitweiligen Gewinne wieder ab und rutschte auf 12.484 Punkte.

Mit seinen Aussagen sendet der neue Fed-Chef aus Sicht von Reuters das Signal, dass die Dollar-Wächter trotz der massiven Steuersenkungen und Investitionsvorhaben, die die Trump-Regierung angeschoben hat, vorerst nicht auf einen strafferen Kurs umschwenken, um den Kurs des schwächelnden Dollar zu stützen. Diese Sorge trugen offenbar dazu bei, dass Anfang Februar die weltweiten Aktienbörsen auf Talfahrt gingen.

Weitere Anhebungen des Leitzinses führen zu einer Verschärfung der Finanzierungs- und Rückzahlungsbedingungen für Unternehmen und Haushalte in den USA, welche so hohe Schuldenstände verzeichnen, wie nie zuvor.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm
23.06.2025

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Aufbau eines europäischen nuklearen Schutzschildes befürworten....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Internationale Anleger kehren der Wall Street den Rücken
23.06.2025

Ölpreise steigen, geopolitische Risiken nehmen zu – und Europas Aktienmärkte wirken plötzlich attraktiv. Während die US-Börsen ins...

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...

DWN
Politik
Politik Iran-Israel-Krieg: Internet überflutet mit Desinformation
23.06.2025

Falsche Videos, manipulierte Bilder, inszenierte Explosionen: Der Konflikt zwischen Iran und Israel spielt sich längst auch im Netz ab –...

DWN
Politik
Politik Aus Angst vor Trump: China lässt den Iran im Stich
23.06.2025

Chinas harsche Kritik an den US-Angriffen auf Iran täuscht über Pekings wahres Kalkül hinweg. Im Hintergrund geht es um knallharte...

DWN
Politik
Politik US-Angriff auf den Iran: Die Märkte bleiben erstaunlich ruhig
23.06.2025

Trotz der Angriffe auf iranische Atomanlagen bleiben die globalen Märkte ruhig. Doch die Straße von Hormus bleibt ein geopolitischer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Transferrepublik Deutschland: Wissen als Wirtschaftsfaktor
23.06.2025

Während US-Hochschulen unter politischem Druck stehen und Eliteforscher nach Kanada abwandern, funktioniert in Deutschland, was...

DWN
Politik
Politik Armenien kehrt Russland den Rücken – und öffnet sich dem Westen
23.06.2025

Armenien verabschiedet sich von Russland als Schutzmacht. Der Kreml sieht tatenlos zu – der Westen greift zu. Was das für Europa und...