Deutschland

Deutsche Betriebe finden keine Lehrlinge mehr

Immer mehr deutsche Betriebe finden keine Lehrlinge mehr.
29.07.2018 18:13
Lesezeit: 1 min

Angesichts immer größerer Probleme der Unternehmen bei der Nachwuchsgewinnung hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) mehr Anstrengungen zur Aufwertung der betrieblichen Berufsausbildung gefordert. Gut ein Drittel (34 Prozent) der Betriebe habe 2017 nicht alle Ausbildungsplätze besetzen können, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer am Mittwoch in Berlin. „Das ist der höchste Wert, den wir jemals in unserer Ausbildungsumfrage ermittelt haben.“ Rund 17.000 Betriebe und damit fast zehn Prozent hätten gar keine Bewerbung erhalten. „Ich sehe darin eine gefährliche Entwicklung“, warnte Schweitzer.

Die Berufsausbildung müsse in Deutschland eine höhere Wertschätzung erhalten, forderte der DIHK-Präsident. Konkret sei eine stärkere Berufsorientierung auch an Gymnasien vonnöten, um Studienabbrüche von vornherein zu vermeiden. Immer mehr Betriebe bemühten sich mit Erfolg um Studienabbrecher. Während 2008 noch 22 Prozent der Abbrecher eine duale Berufsausbildung begonnen hätten, seien es sechs Jahre später 43 Prozent gewesen.

Mittlerweile bieten laut DIHK fast 80 Prozent aller Betrieb auch lernschwächeren Jugendlichen eine Ausbildung an. Das seien zwölf Prozentpunkte mehr als noch vor vier Jahren. Vier von zehn Unternehmen gäben ihren Auszubildenden Nachhilfe. Jedes siebte Unternehmen der Industrie- und Handelskammern bilde Flüchtlinge aus. Das seien nach Hochrechnungen knapp 20.000 junge Menschen.

Grundlage der DIHK-Angaben ist eine Online-Befragung, an der sich im April und Mai rund 10.300 Unternehmen beteiligt hätten.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen ThyssenKrupp-Aktie: Vom Höhenflug zum Absturz – wie geht es jetzt weiter?
19.05.2025

Die ThyssenKrupp-Aktie hat in den vergangenen Tagen eine herbe Talfahrt erlebt. Noch vor wenigen Wochen galt das Papier als Gewinner des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China dreht der Welt den Rohstoffhahn zu - Industrie droht der Stillstand
19.05.2025

Mitten im geopolitischen Machtpoker nutzt China seine Dominanz bei seltenen Erden als Waffe – und bringt westliche Industrien ins Wanken....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Innere Kündigung: Frühzeitig erkennen und wirksam handeln
19.05.2025

Eine Kündigung kommt in der Regel nicht einfach aus dem Nichts. Oft zeigen Mitarbeiter Anzeichen dafür, dass sie das Unternehmen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fachkräftemangel hausgemacht: Nach Corona-Lockdown und Dauermigration fast 3 Millionen Menschen ohne Berufsabschluss
19.05.2025

Trotz immenser Zuwanderung, leere Lehrstellen und Fachkräftemangel: Fast 3 Millionen junge Erwachsene in Deutschland haben keinen...

DWN
Politik
Politik Gasfunde in der Schwarzmeerregion: Türkei meldet strategischen Energieerfolg – Erdgasvorkommen mit enormem Wert
19.05.2025

Die Türkei entdeckt im Schwarzen Meer neue Erdgasvorkommen von enormem Wert. Der Fund unterstreicht Ankaras anhaltenden Kurs in Richtung...

DWN
Panorama
Panorama Zwei Tote bei Unfall in New York: Segelschiff rammt Brooklyn Bridge – was wir wissen
19.05.2025

Dramatische Szenen am East River: Ein Segelschulschiff der mexikanischen Marine stößt mit der weltberühmten Brooklyn Bridge in New York...

DWN
Politik
Politik Russland-Sanktionen: Ukraine-Partner erhöhen den Druck auf Moskau
19.05.2025

Kurz vor einem geplanten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin haben Deutschland, die USA sowie...

DWN
Politik
Politik Pro-Europäischer Sieg bei Rumänien-Wahl: Nicusor Dan wird Präsident
19.05.2025

Erleichterung von Brüssel bis Kiew: Nach dem Triumph des pro-europäischen Kandidaten Nicusor Dan bei der Rumänien-Wahl äußerten sich...