Wie Bloomberg berichtet, war der Oktober der vierte Monat in Folge, in dem im Reich der Mitte der Autoabsatz zurückging. Marktexperten erwarten, dass 2018 weniger Autos verkauft werden als 2017 – es wäre das Mal seit den 90ern, dass es keine jährliche Steigerung gäbe.
Sowohl Daimler als auch BMW konnten ihren Absatz in den letzten Monaten allerdings erhöhen – der Premiummarkt scheint also immun gegen sinkende Verkaufszahlen zu sein. Der Umsatz von VW ging dagegen zurück. Das Gleiche gilt für andere Autobauer wie Ford, Renault, PSA und Hyundai, ebenso wie für den Reifenhersteller Michelin.
Marktbeobachter führen die sinkende Nachfrage auf die sich anbahnende Konjunkturflaute in China zurück. Das Wachstum von Juli bis September war so schwach wie seit der Finanzkrise im Jahr 2009 nicht mehr. Ökonomen sind der Ansicht, dass die schwachen Wachstumszahlen in hohem Maße ihren Hintergrund im chinesisch-amerikanischen Handelskrieg haben.
Allerdings verschieben sich auch die Vorlieben der chinesischen Konsumenten in Hinblick auf ihre Mobilität. Ride-Hailing (also durch Anbieter wie Uber vermittelte Fahrten) sowie Car-Sharing werden in China immer beliebter. Derzeit werden 13 Prozent aller Autokäufe im Reich der Mitte von Car-Sharing-Firmen getätigt. Nach Schätzungen des ehemaligen Chrysler-Managers und jetzigen Leiters der Pekinger Unternehmensberatung „Gao Feng Advisory“, Bill Russo, werden es 2025 30 Prozent sein. Daimler bietet in China seit dieser Woche über seinen Car-Sharing-Dienst „car2go“ sogar Fahrten mit S-Klasse-Modellen und Maybachs an.