Die Smartphone-Lieferungen nach China sind im Februar auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gefallen. Vor dem Hintergrund einer sich abschwächenden Wirtschaft verschieben die Verbraucher offenbar noch immer den Kauf mobiler Geräte.
Laut Angaben der China Academy of Informations- und Kommunikationstechnologie, einem staatlichen chinesischen Forschungsinstitut, sanken die Lieferungen auf den weltgrößten Markt für Smartphones auf 14,9 Millionen Einheiten.
Das sind 19,9 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor und es ist die niedrigste Liefermenge seit Februar 2013, als noch insgesamt 20,7 Millionen nach China geliefert worden waren, berichtet Reuters.
Zwar ist es nicht unüblich, dass die chinesischen Verbraucher im Februar weniger Einkäufe tätigen, da die Chinesen einen großen Teil des Monats mit ihrer Familie verbringen, um das chinesische Neujahrsfest zu feiern.
Doch in diesem Jahr fielen die nicht nur die Smartphone-Lieferungen stärker als üblich. Die Konjunktur hat sich insgesamt verlangsamt, was durch den Handelskrieg zwischen den USA und China noch verschärft wurde.
Anfang des Jahres hatte Apple bereits eine Verlangsamung beim iPhone-Umsatz auf dem chinesischen Markt für Smartphones als Grund dafür genannt, dass das US-Unternehmen seine Umsatzprognose für das Jahr reduzieren musste.
Um gegen den Umsatzrückgang vorzugehen, kooperiert Apple inzwischen mit dem chinesischen Finanz-Startup Ant Financials und mehreren Banken, um in dem Land erstmals zinslose iPhone-Finanzierungen anzubieten.
Seit Jahresbeginn hatten zudem mehrere führende chinesische Online-Einzelhändler die Preise für Apples iPhones mehrmals gesenkt.
Weil die Smartphone-Umsätze in China voraussichtlich schwach bleiben werden, verfolgen Unternehmen wie der chinesische Marktführer Huawei das Ziel, teurere Modelle auf den Markt zu bringen, mit denen sie höhere Margen erzielen können.
Im Jahr 2018 stieg der Marktanteil von Huawei im chinesischen Marktsegment für Geräte in der Preisspanne 500 bis 800 Dollar laut Counterpoint Research von 8,8 Prozent auf 26,6 Prozent.
Der Anteil von Apple hingegen verzeichnete in dieser Preisspanne eine Einbruch von 81,2 Prozent auf 54,6 Prozent, weil das Unternehmen Geräte für über 1.000 Dollar einführte, während die Konkurrenz mehr preiswertere Geräte verkaufte.