Unternehmen und Gewerkschaften in Großbritannien warnen gemeinsam vor einem nationalen Notstand, sollten Regierung und Parlament sich nicht schnell auf ein geordnetes Verfahren für den EU-Austritt verständigen. In einem gemeinsamen Brief an Premierministerin Theresa May forderten der Industrieverband CBI und der Gewerkschaftsdachverband TUC am Donnerstag einen "Plan B", um nicht in einen ungeregelten Brexit hineinzuschlittern.
Die Entscheidungen der vergangenen Tage hätten dieses Risiko erhöht. Bei einem ungeregelten Ausscheiden Großbritanniens aus der EU drohe aber ein "Schock" für die Wirtschaft, der noch "den Generationen nach uns" zu schaffen machen werde. CBI und TUC stehen für zehntausende Betriebe und Millionen von Beschäftigten.
Großbritannien sollte eigentlich am 29. März aus der EU austreten. Das mit der EU ausgehandelte Austrittsabkommen wurde aber bereits zweimal im Unterhaus mit großer Mehrheit abgelehnt. Um einen chaotischen Brexit zu vermeiden, hat May einen Aufschub bis Ende Juni vorgeschlagen. Darüber beraten am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs der EU.