Finanzen

Ausgang im Handelsstreit ist entscheidend für den Goldpreis

Lesezeit: 2 min
11.05.2019 08:31
Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf den Aktien- und Anleihemarkt, sondern auch auf den Goldpreis. 
Ausgang im Handelsstreit ist entscheidend für den Goldpreis
Die Abbildung zeigt, dass der tatsächliche Dollar-Goldpreis eher mit Szenario 1 übereinstimmt. (Grafik: IKB)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump Straffzölle hat die Aktienmärkte weltweit unter Druck gesetzt. Auch die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen zeigen eine verstärkte Risikovermeidung.

Die Renditen der zehnjährigen US-Anleihen fallen bereits seit Mitte Januar, als sie noch knapp unter 2,8 Prozent lagen. Seit Mitte April sind sie um weitere 10 Basispunkte auf aktuell rund 2,45 Prozent gefallen.

Die Konjunkturunsicherheit ist nach Ansicht der IKB derzeit eine wichtigere Stütze des Goldpreises, als die anhaltenden Inflationssorgen. Eine schwache Konjunktur in den USA würde dort zu niedrigeren Renditen auf Staatsanleihen führen.

Eine schwache Konjunktur würde dem Goldpreis Auftrieb verleihen, der seit Mitte April bereits leicht zugelegt hat und aktuell wieder auf dem Niveau von Anfang des Jahres um 1.285 Dollar pro Unze liegt.

Eskalierender Handelsstreit würde den Goldpreis heben

Laut einer aktuellen IKB-Analyse ist das Risiko "eher überschaubar", dass der Goldpreis auch im Falle einer Lösung des Handelskonflikts und einer damit verbundenen Korrektur der 10-jährigen US-Renditen unter Druck kommt.

Denn zum einen habe der Goldpreis auf die jüngsten Entwicklungen nur begrenzt reagiert. Und zum anderen seien die Renditen auch im Vorfeld der jüngsten Eskalationen bereits ausreichend niedrig gewesen, um den Goldpreis zu stützen.

Wenn die Sorgen vor einem Handelsstreit weiter eskalieren und zusätzliche Zweifel über die US-Konjunktur aufkommen, "mag das aktuelle Goldpreisniveau eher als zu niedrig angesehen werden", heißt es in der Analyse, die zwei Szenarien betrachtet.

Szenario 1: Normalisierung der Handelsbeziehungen: Die US-Renditen steigen im Verlauf von 2019 nicht bedeutend an. Ihr Jahresendwert liegt bei 2,6 Prozent, da immer noch von einer eher vorsichtigen Fed auszugehen ist. Der Dollarkurs ist relativ stabil, die US-Inflation liegt 2019 bei circa 2 Prozent.

Szenario 2: Der Handelskonflikt wird nicht konstruktiv gelöst beziehungsweise die Konjunkturrisiken in den USA steigen weiter. Die US-Renditen sinken bis Ende 2019 auf 2 Prozent, der US-Dollar wertet um rund 6 Prozent ab. Die US-Inflation bleibt 2019 wie im Szenario 1 auf einem Niveau von 2 Prozent.

Nur unter der Annahme eines anhaltenden und eskalierenden US-Konjunkturrisikos, das die US-Renditen sowie den Dollarkurs unter Druck setzt, ist im laufenden Jahr mit einem nennenswerten Anstieg des Goldpreises zu rechnen.

Beide Szenarien zeigen außerdem, dass das Risiko eines deutlichen Rückgangs des Goldpreises im weiteren Jahresverlauf eher überschaubar ist und geringer, als die Möglichkeit eines Korrekturpotenzials nach oben.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Bundestag berät über Haushaltspläne: Steuerzahlerbund zerreißt Finanzplanung
14.09.2024

Trotz wachsender Staatsverschuldung plant die Ampel-Koalition milliardenschwere Mehrausgaben. Der Steuerzahlerbund warnt vor fehlenden...

DWN
Panorama
Panorama Sepsis: Lebensbedrohlich und doch oft übersehen
14.09.2024

Eine Sepsis ist ein medizinischer Notfall und kann lebensbedrohlich sein. Besteht ein Verdacht, zählt jede Minute. Doch bei der Erkennung...

DWN
Immobilien
Immobilien IW-Studie: Bundesweiter Mietendeckel würde Wohnraum-Probleme noch weiter verschlimmern
14.09.2024

In Deutschland wurde im Jahr 2015 die Mietpreisbremse eingeführt, Berlin benutzt außerdem auch einen Mietendeckel. Doch laut einer...

DWN
Politik
Politik Konkurrenz ausgebootet – wie Konrad Adenauer erster Kanzler wurde
14.09.2024

Am 15. September 1949 wurde Konrad Adenauer zum ersten Kanzler der Bundesrepublik gewählt. Doch dieser Weg war alles andere als sicher....

DWN
Finanzen
Finanzen Family-Offices boomen: Vermögen der Superreichen wird sich bis 2030 fast verdoppeln
14.09.2024

Superreiche Familien werden ihr Vermögen bis 2030 um 4 Billionen Dollar auf knapp 10 Billionen vermehren, so eine Prognose der...

DWN
Panorama
Panorama Terrorgefahr: Strengere Sicherheitsmaßnahmen auf dem Oktoberfest
14.09.2024

Jedes Jahr lockt das Oktoberfest Millionen Besucher aus aller Welt nach München, was das Event zu einem internationalen Treffpunkt macht....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Sind technologische Monopole unvermeidlich?
14.09.2024

Mordecai Kurz, emeritierte Professor der Universität Stanford, promovierte vor mehr als 60 Jahren in Volkswirtschaft und veröffentlichte...

DWN
Panorama
Panorama Reben in der Hitze: Neuer Weingeschmack durch Klimawandel?
14.09.2024

Hohe Temperaturen sorgen für mehr Süße und weniger Säure im Most. Schmeckt unser Wein mit zunehmendem Klimawandel also bald anders? Mit...