Politik

Hillary Clinton kann durchatmen: Keine Anklage durch das FBI

Lesezeit: 2 min
07.11.2016 00:44
Das FBI hat keine neuen Erkenntnisse aus den gefundenen Emails von Clinton. Demnach dürfte es keine Anklage gegen Clinton geben. Allerdings ermittelt das FBI weiter.
Hillary Clinton kann durchatmen: Keine Anklage durch das FBI

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Hillary Clinton kann vorerst aufatmen: Das FBI hat keine neuen Erkenntnisse aus den gefunden Emails von Clinton. Das berichten The Hill und Senator Chaffetz:

Demnach dürfte es keine Anklage gegen Clinton geben. In einem Brief an mehrere Kongress-Abgeordneten teilte FBI-Direktor James Comey am Sonntag mit, dass das FBI Tag und Nacht gearbeitet hätte und zu dem Ergebnis gekommen sei, dass es seine Position vom Juli aufrechterhalten werde. Damals hatte das FBI befunden, dass die Emails für eine Anklage gegen Clinton keine ausreichende Grundlage ergeben.

Es ist erstaunlich, dass das FBI innerhalb von nur einer Woche 650.000 Emails durchforstet hat. Diese waren auf dem Computer von Anthony Weiner gefunden worden.

Allerdings bedeutet die Meldung von Comey keine Entwarnung für die Clinton-Mitarbeiter: Gegen sie laufen weiter Ermittlungen. Interessant in diesem Zusammenhang: Die New York Times setzt sich sehr kritisch mit dem Team von Clinton auseinander. Die Zeitung zitiert allerdings auch Experten, die überzeugt sind, dass die umstrittenen Mitarbeiter Clintons weiterhin gute Chancen auf Top-Jobs im Weißen Haus haben.

Es ist außerdem unklar, ob der neue Brief ermittlungstaktisch motiviert ist. Der Druck auf Comey war nach seiner Ankündigung von vor einer Woche erheblich. 

Der Brief von Comey bezieht sich im übrigen nur auf den Gebrauch des Email-Servers im Keller des privaten Clinton-Hauses. Bei diesen Ermittlungen ging es um den gesetzeswidrigen Umgang mit vertraulichen Dokumenten. In dieser Hinsicht hatte das US-Außenministerium seiner früheren Chefin eine schwere Rüge ausgesprochen.

In den neuen Emails, die von Wikileaks veröffentlicht wurden, finden sich dagegen zahlreiche neue Hinweise auf eine fragwürdige Verknüpfung von privaten Interessen der Clinton-Stiftung und den öffentlichen Ämtern von Hillary Clinton, etwa zu Katar, Haiti, Marokko oder Saudi-Arabien.

Auch der Wahlsieg Clintons ist mit dem Rückzieher des FBI noch nicht gesichert: Wie mehrere US-Medien berichten, droht den Demokraten der Verlust der Mehrheit in Michigan und Pennsylvania. In diesen beiden Bundesstaaten gibt es traditionell weniger "early voters", also Briefwähler. Die beiden Staaten sind traditionelle Industriestaaten, die in den vergangenen Jahren einen massiven Verlust von Arbeitsplätzen hinnehmen mussten. Das Wall Street Journal analysiert, dass in diesen beiden Staaten die Email-Affäre eine untergeordnete Rolle spielen dürfte. Vielmehr würde dort Trumps Ablehnung von Freihandelsabkommen und der von ihm beschworene Verlust von Arbeitsplätzen auf die Zustimmung der Wähler stoßen. Gewinnt Trump einen dieser Staaten, steigen seine Chancen auf den Gesamtsieg deutlich.

Die wirtschaftliche Lage in den USA dürfte eine entscheidende Rolle beim Wahlausgang spielen: Millionen Amerikaner müssen faktisch bis ihr Lebensende arbeiten, weil ihre Renten nicht gesichert sind. Viele Amerikaner haben keine Ersparnisse, weshalb die Armutsquote in der Ära von Präsident Obama deutlich gestiegen ist.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohl-Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...

DWN
Politik
Politik Friedrich Merz bleibt Parteichef: CDU zur sofortigen Regierungsübernahme bereit
06.05.2024

Die CDU trifft sich zum dreitägigen Bundesparteitag in Berlin. Es geht um die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms der Union und auch...

DWN
Politik
Politik Scholz zu Besuch in Litauen: „Jeden Zentimeter ihres Territoriums verteidigen"
06.05.2024

Mit der anlaufenden Stationierung einer gefechtsbereiten Brigade an der Nato-Ostflanke geht Deutschland im Bündnis voran. Der...

DWN
Politik
Politik Über Fidschi nach Down under: Annalena Baerbock an der Frontlinie der Klimakrise
06.05.2024

Sie zählen zu den kleinsten Klimasündern, haben aber am stärksten unter den Folgen der Erderwärmung zu leiden. Baerbock ist um die...

DWN
Technologie
Technologie Sprunginnovation: In der Lausitz wird das größte Höhenwindrad der Welt errichtet
06.05.2024

Die Sache klingt zunächst irgendwie tragisch. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen versucht, in der Lausitz in 365 Metern Höhenwinde...

DWN
Politik
Politik Verstöße gegen EU-Werte: Kommission will Verfahren gegen Polen beenden
06.05.2024

Die EU-Kommission will das Artikel-7-Verfahren gegen Polen beenden. Es war wegen etwaiger Verstöße gegen die Werte der Europäischen...