Politik

Donald Trump: Wahl nicht sicher, Clinton-Fans wollen Wahlmänner umstimmen

Lesezeit: 2 min
11.11.2016 16:01
Die Demokraten haben einen Ansatz gefunden, wie sie Donald Trump als US-Präsident noch verhindern könnten.

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

+++ WERBUNG +++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In einer Petition fordern die Unterstützer von Hillary Clinton die Wahlmänner auf, nicht für Donald Trump, sondern für Hillary Clinton zu stimmen.

Die Petition wurde innerhalb kürzester Zeit von 2,2 Millionen Unterzeichnern unterstützt.

(Update: Am Sonntag waren es bereits 4 Millionen Unterzeichner.)

Die Idee ist nicht uninteressant: Die Wahlmänner sind zwar per Gesetz verpflichtet, für den Sieger ihres Bundesstaats zu stimmen. Wenn sie sich jedoch anders verhalten, droht ihnen maximal eine Strafe von 1.000 Dollar. Angesichts der immensen Wahlkampfkosten wäre diese Summe leicht von der Clinton-Kampagne zu finanzieren. Die Initiatoren der Petition weisen ausdrücklich darauf hin, dass "die Clinton-Unterstützer die Strafe gerne bezahlen werden". In vielen Staaten gibt es nicht einmal eine Geldstrafe.

Die Unterstützer von Clinton schreiben in der Petition, dass die Verfassung nicht sage, dass die Wahlmänner sich an Vorgaben zu halten hätten. Präsident der Vereinigten Staaten sei der- oder diejenige, die vom Wahl-Kollegium gewählt werde. Die Wahl findet am 19. Dezember statt.

Originellerweise ist das Thema im Wahlkampf erstmals aufgekommen, weil ein Wahlmann mit indianischer Herkunft erklärt hatte, er werde keinesfalls für Clinton stimmen, sondern die Strafe zahlen - es sei ihm wichtiger, mit reinem Gewissen zu leben. Robert Satiacum kommt aus dem Staat Washington und bezeichnete Clinton laut NBC als eine "Kriminelle".

Donald Trump hatte über eine Sprecherin die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, einen Sonderermittler gegen Clinton wegen Korruptionsvorwürfen einzusetzen.

Satiacums Argumentation könnten sich nun die Clinton-Unterstützer zu eigen machen, um bei den Wahlmännern einen gewissen Denkprozess in Gang zu setzen und Donald Trump doch noch zu verhindern. Bereits unmittelbar nach der Wahl Trumps ist es in zahlreichen Städten zu teilweise schweren Ausschreitungen gekommen. 

In der Petition heißt es:

Am 19. Dezember werden die Delegierten des Wahlkollegiums ihre Stimme abgeben. Wenn sie alle stimmen, wie ihre Staaten abgestimmt haben, wird Donald Trump gewinnen. Allerdings können sie für Hillary Clinton wählen, wenn sie wählen. Sogar in Staaten, in denen das nicht erlaubt ist, würde ihre Stimme noch gezählt werden, sie würden einfach eine kleine Geldstrafe zahlen - von der wir sicher sein können, dass sie die Clinton-Unterstützer gerne bezahlen werden.

Wir fordern die Wahlmänner auf, die Stimme ihrer Staaten zu ignorieren und ihre Stimmzettel für Außernministerin Clinton zu geben. Warum?

Herr Trump ist ungeeignet. Seine Jagd auf Sündenbocke unter den Amerikanern, seine Impulsivität, Mobbing, Lügen, igestandenen Geschichten von sexuellen Übergriffen und sein völliger Mangel an Erfahrung machen ihn zu einer Gefahr für die Republik.

Außenministerin Clinton hat mehr Stimmen erhalten und sollte Präsident sein.

Hillary gewann die Stimmen der Wähler. Der einzige Grund, dass Trump "gewonnen" ist, ist das System der Wahlmänner.

Aber die Wahlmänner können für jeden der Kandidaten stimmen. Warum sollten wir also nicht diese undemokratische unserer Institutionen nicht verwenden, um ein demokratisches Ergebnis zu gewährleisten?

24 Staaten haben für die Wahlmänner verpflichtende Regeln. Wenn Wahlmänner gegen ihre Partei stimmen, zahlen sie für gewöhnlich eine Geldstrafe. Und die Leute regen sich auf. Aber trotzdem können sie wählen, wen sie wollen und es gibt keine legalen Mittel, um sie in den meisten Staaten zu stoppen.

Donald Trump hat sich bisher noch nicht zu den Petition geäußert.


Mehr zum Thema:  
USA >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...