Die italienische Regierung verhandelt einem Medienbericht zufolge mit der EU-Kommission über die Bedingungen für eine Rettung der angeschlagenen heimischen Bank Monte dei Paschi, berichtet Reuters. Italien habe bereits einen Antrag auf Rekapitalisierung durch den Staat gestellt, berichtete die Zeitung Corriere della Sera am Freitag unter Berufung auf Insider.
Demnach ist die Brüsseler Behörde bereit, die Lasten für die vielen Kleinaktionäre zu senken. Die EU-Kommission wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern. Das Finanzministerium in Rom war zunächst nicht erreichbar für eine Stellungnahme. Lehnen die Italiener am Sonntag beim Referendum die von Ministerpräsident Matteo Renzi geplanten Verfassungsänderungen, könnte dies zu Markturbulenzen führen, die wiederum die Banken hart treffen würden.
Die angeschlagene italienische Bank Monte dei Paschi di Siena hat mit einer Schuldenumwandlung mehr als eine Milliarde Euro aufgenommen. Das hätten vorläufige Daten ergeben, teilte die drittgrößte Bank des Landes am Freitag mit. Die endgültigen Ergebnisse sollen erst am Montag bekanntgegeben werden. Monte dei Paschi plant eine Kapitalerhöhung von rund fünf Milliarden Euro, wobei auch Schulden in Eigenkapital umgewandelt werden sollen. Insidern zufolge strebt das Finanzinstitut bei der Schuldenumwandlung ein Ziel von einer bis 1,5 Milliarden Euro an.
Monte dei Paschi plant bislang eine Kapitalerhöhung von rund fünf Milliarden Euro, wobei Schulden in Eigenkapital umgewandelt werden sollen. Sie schnitt beim europäischen Banken-Stresstest 2014 und 2016 am schlechtesten ab und braucht frisches Kapital, um die Verluste aus dem Verkauf fauler Kredite im Volumen von 28 Milliarden Euro auszugleichen. Wenn das nicht klappt, braucht sie Staatshilfe. Dann müssten nach den neuen Vorschriften der EU zunächst die Anteilseigner einspringen. Das wäre sehr brisant - denn 55 Prozent an Monte dei Paschi halten etwa 150.000 Kleinanleger.