Politik

Putin warnt Donald Trump vor Putsch in Washington

Nach Ansicht des russischen Präsidenten Putin könnte US-Präsident Donald Trump durch einen Putsch gestürzt werden. Es gäbe Kräfte, die Trump in seiner Amtsführung massiv behindern wollten.
17.01.2017 23:52
Lesezeit: 2 min

Der russische Präsident Wladimir Putin ist der Ansicht, dass es in den USA Bestrebungen gebe, den designierten US-Präsidenten Donald Trump mit Methoden zu stürzen, die bereits in der Ukraine eingesetzt wurden, um die Regierung unter Wiktor Janukowitsch zu stürzen. „Meiner Meinung nach gibt es mehrere Ziele, einige sind offensichtlich. Das erste ist, die Legitimität des gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten zu untergraben“, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur TASS Putin.

„Man könnte den Eindruck gewinnen, dass einige Leute  bereit sind, so wiet zu gehen, Proteste wie auf dem 'Maidan' in Washington zu organisieren, damit Trump davon abgehalten wird, sein Amt anzutreten. Viele politische Gegner Trumps hätten sich nicht damit abgefunden, dass Trump die Wahl gewonnen hat. Putin warf auch europäischen Politikern vor, sich zu stark mit der Demokratischen Partei verbündet zu haben: "Ich hoffe, dass sich die Vernunft durchsetzen wird. Das betrifft die Beziehungen der USA zu ihren Verbündeten, einschließlich derer in Europa. Die scheidende Administration hat viele europäischen politische Führer in die amerikanische Innenpolitik hineingezogen. Die aktuelle Probleme sind ein Ergebnis dieser Aktivitäten.

Ein weiteres Ziel sei es, dem neu gewählten Präsidenten Daumenschrauben anzulegen, damit er seine Wahlversprechen, die er an das amerikanische Volk und an die internationale Gemeinschaft gemacht hat, nicht umsetzen kann“, so Putin.

Es ist unklar, auf welche Quellen Putin sich stützt. Die Aussagen könnte rein politische Statements sein. Es ist nicht bekannt, ob die über die Entwicklungen in den USA stets gut informierten russischen Geheimdienste einschlägige Informationen haben.

Tatsächlich sind massive Demonstrationen gegen Trump in Vorbereitung. Auch die Trump-Fans machen mobil. Die Sicherheitslage ist angespannt, zumal der Chef der Nationalgarde mitten während den Zeremonie in den Ruhestand treten wird.

Der angebliche Geheimdienstbericht, wonach Russland ein Dossier über Trump angefertigt habe, um Druck auf ihn auszuüben, sei eine Fälschung.

Putin wörtlich: „Diese Behauptungen sind eine offensichtliche Fälschung. Als Trump vor ein paar Jahren nach Moskau kam, war er kein Politiker. Wir wussten noch nicht einmal etwas über seine politischen Ambitionen. Er war nur ein Geschäftsmann, einer der reichsten Männer in Amerika. Glaubt jemand wirklich, dass unsere Geheimdienste jeden US-Milliardär jagen, oder was? Natürlich nicht! Es ist nur ein kompletter Unsinn! Prostitution ist ein hässliches gesellschaftliches Phänomen. Aber Leute, die solche Fälschungen bestellen, die jetzt gegen den gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten eingesetzt werden, Informationen herstellen und sie im politischen Kampf nutzen, sind schlimmer als Prostituierte. Sie haben keine moralischen Grenzen.“

Der russische Präsident meint, dieser Fall zeige führe den Verfall der politischen im Westen, was die USA einbeziehe, vor Augen. Putin sagte, er kenne Trump nicht und habe daher keinen Grund, "ihn zu attackieren oder zu verteidigen".

Der unappetitliche Bericht, über den ein britischer Spion dem Guardian sagte, er sei zu "gut um wahr zu sein", wurde von den meisten US-Medien abgelehnt. Die Demokraten hatten den Bericht schon vor der Wahl zirkuliert, doch selbst jene Medien, die Trump vehement ablehnten, brachten den Bericht nicht. Schließlich fanden die Geheimdienste erst mit BuzzFeed eine Internetplattform, die den Bericht ohne redaktionelle Prüfung im Internet hochlud und ihn so der Weltöffentlichkeit zugänglich machte.

***

Die kritische und unabhängige Berichterstattung der DWN ist auf die Unterstützung der Leser angewiesen. Die aktuellen Versuche, unabhängige Medien zu diskreditieren und ihnen das Geschäftsmodell zu entziehen, verfolgen wir mit Sorge. Für PR, Gefälligkeitsberichte oder politische Hofberichterstattung stehen wir nicht zur Verfügung. Wir folgen streng der journalistischen Distanz, wie sie in unserem Impressum veröffentlicht ist. Anders als Facebook (Daten) oder staatliche Medien (Steuern, Gebühren) müssen sich die DWN täglich ausschließlich vor den Lesern beweisen. Das gibt uns die absolute Freiheit in der Berichterstattung. Die einzige Finanzierung, die uns diese Freiheit garantiert, ist die Unterstützung unserer Leser. 

Daher bitte wir Sie, liebe Leserin und Leser, um Ihre Unterstützung: 

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, erhalten Sie automatisch eine Nachricht vom System und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Wehrpflicht kommt zurück nach Deutschland: Verteidigungsminister Pistorius sieht Einführung noch 2025
11.04.2025

Nach Bildung der neuen Regierung: Der geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius will die Einführung des neuen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China geht auf Konfrontation: Die USA haben für chinesische Exporte an Bedeutung verloren
11.04.2025

Die Bedeutung des US-Marktes für China habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und mache heute nur noch 14 Prozent der...

DWN
Politik
Politik Migration nach Koalitionsvertrag: Kurswechsel von Union und SPD in der Migrationspolitik bleibt ungewiss
11.04.2025

Merz hat spürbare Änderungen bei der Regelung von Einwanderung und Asyl angekündigt. Ob es dazu kommt, wird sich jedoch frühestens in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Zahl der Firmenpleiten bricht im März Rekorde
11.04.2025

Höchststände bei Insolvenzzahlen: Demnach meldeten die Amtsgerichte im März 1459 beantragte Firmeninsolvenzen – so viele wie seit 2009...

DWN
Politik
Politik Koalitionsprojekte 2025 bis 2028: Wann ist was zu erwarten?
10.04.2025

Die schwarz-rote Koalition hat ehrgeizige Pläne für die kommenden Jahre. In ihrem Koalitionsvertrag wurden zahlreiche Projekte...

DWN
Politik
Politik Altersvorsorgedepot: Kommt die Frühstart-Rente? Zehn Euro pro Monat für jedes Kind geplant
10.04.2025

Die neue Regierung aus Union und SPD plant die Einführung einer Frühstart-Rente ab 2026. Laut Koalitionsvertrag sollen für jedes Kind...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Apple-Aktie: Trumps Zollhammer kostet iPhone-Giganten die globale Marktkrone - kurzzeitig
10.04.2025

Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China entfaltet dramatische Auswirkungen: Apple verlor infolge der von Donald Trump...

DWN
Politik
Politik CSU billigt schwarz-roten Koalitionsvertrag einstimmig
10.04.2025

Die CSU stimmt dem neuen Koalitionsvertrag als erste Partei geschlossen zu – und feiert sich für das Verhandlungstempo. Doch nicht alle...