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Die EU-Kommission geht auch für 2013 von einem wirtschaftlichen Rückgang in der Eurozone aus. Das BIP der 17 Länder werde im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent schwächer ausfallen. Noch im November hatte die Kommission ein Wachstum von 0,1 Prozent prognostiziert. Die Arbeitslosigkeit werde von 11,4 Prozent im vergangenen Jahr auf 12,2 Prozent steigen. „Dies hat ernste soziale Folgen“, zitiert Bloomberg Marco Buti, den Generaldirektor Wirtschaft und Finanzen bei der EU-Kommission.
Für Deutschland erwartet die Kommission für 2013 nur noch ein Wachstum von 0,5 Prozent, im November wurden noch 0,8 Prozent prognostiziert. Für sieben Länder der Eurozone erwartet die Kommission einen Rückgang der Wirtschaft im laufenden Jahr: die Niederlande, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Zypern und Slowenien. Die Eurozone sei gelähmt durch zerbrechliche öffentliche Haushalte, angeschlagene Banken und eine schwache Wirtschaft, sagte Buti. Gleichwohl erwarte er eine „Rückkehr zu moderatem Wachstum im Verlauf des Jahres“.
Für 2012 habe das Haushaltsdefizit der Eurozone 3,5 Prozent ihres BIPs entsprochen, zitiert Bloomberg einen EU-Bericht. Daher drängte Währungskommissar Olli Rehn die Länder der Eurozone dazu, in ihren Haushalten weiter zu kürzen. Jede Abkehr von der fiskalischen Konsolidierung würde den Abschwung verlängern, zitiert ihn Bloomberg. „Die entschlossenen politischen Maßnahmen der letzten Zeit ebnen den Weg für eine Rückkehr zur Erholung“, sagte Rehn.
Doch Frankreichs Präsident Francois Hollande lehnt das Sparen trotz eines erwarteten Defizits von 4,6 Prozent im letzten Jahr ab, denn er hat Angst vor einem Volksaufstand (mehr hier). Der Einkaufsmanager-Index für das Land sieht im Februar so schlecht aus wie seit Anfang 2009 nicht mehr, und auch für die Eurozone als ganze sind die befragten Manager wenig optimistisch (mehr hier).
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