Politik

Google-Kryptowährung Ripple stürzt ab

Lesezeit: 2 min
07.01.2018 00:50
Die von Google unterstützte Kryptowährung Ripple ist nach Gerüchten abgestürzt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am Freitag ist der Preis für einen Ripple laut coinmarketcap.com unter die Marke von 3 Dollar gefallen, nachdem er am Vortag fast die Marke von 4 Dollar erreicht hatte. Die Kryptowährung bleibt jedoch weiterhin die Nummer zwei hinter Bitcoin. Denn Ripple war bereits im Verlauf des Jahres 2017 von 0,64 Cent auf 2,30 Dollar angestiegen, ein Anstieg um mehr als 30.000 Prozent.

Ripple ist ein Investment, auf das unter anderem Google setzt. Google hat sich im Informationsbereich erfolgreich positioniert und arbeitet eng mit der US-Regierungen, der Rüstungsindustrie und den Geheimdiensten zusammen.

Hintergrund für den abrupten Preiseinbruch am Freitag war eine Erklärung der weltgrößten Bitcoin-Bank Coinbase, die auch den Handelsplatz GDAX betreibt. Das Unternehmen dementierte Gerüchte, wonach es angeblich Ripple in die Liste der von ihm angebotenen Kryptowährungen aufnehmen wird. Daraufhin fiel der Ripple-Kurs um fast ein Viertel.

Über viele Jahre war Bitcoin die einzige von Coinbase angebotene Kryptowährung gewesen. Doch nachdem die Transaktionsgebühren für Bitcoin massiv angestiegen waren und Bitcoin seitdem nicht mehr so gut als Kryptowährung verwendbar ist, ergänzte das Unternehmen sein Angebot um Ethereum und Litecoin.

Im Dezember nahm Coinbase als vierte Kryptowährung auch Bitcoin Cash in seine Plattform auf. In der Folge stieg der Preis der derzeit viertgrößten Kryptowährung innerhalb von Stunden um mehr als 50 Prozent an. Denn wie zuvor für Ethereum und Litecoin bedeutete dieser Schritt auch für Bitcoin Cash Millionen neue potentielle Käufer.

Zum Preisanstieg von Ripple um 100 Prozent innerhalb einer Woche hatten möglicherweise auch Gerüchte beitragen, dass Coinbase Ripple in seine Plattform aufnimmt. Für diese Gerüchte sprach, dass Ripple seit ein paar Tagen immerhin die Nummer zwei der Kryptowährungen ist, hinter Bitcoin und vor Ethereum und Bitcoin Cash.

Ripple hat derzeit eine Marktkapitalisierung von 120 Milliarden Dollar. Das ist knapp halb so viel wie Bitcoin. Allein wegen ihrer Ripple-Guthaben gehören der frühere und der aktuelle CEO von Ripple, Chris Larsen und Brad Garlinghouse, heute laut Forbes zu den reichsten Männern der Welt. Sie haben demnach mehr Vermögen als etwa Facebook-Chef Mark Zuckerberg.

Ripple existiert bereits seit 2013 und gehört somit bereits zu den ältesten Kryptowährungen. Die Vorteile des Ripple-Tokens XRP gegenüber Bitcoin sind die niedrigen Transaktionsgebühren von etwa 1 Cent. Bei Bitcoin sind es derzeit rund 20 Euro. Zudem kommen Ripple-Überweisungen praktisch in Echtzeit beim Empfänger an. Bei Bitcoin kann dies mehrere Stunden dauern.

Wegen der schnellen und preiswerten Transaktionen bei Ripple gibt es hier schon seit Monaten über eine Million Transaktionen täglich, so viele wie bei keiner anderen Kryptowährung. Auch Ethereum erreicht inzwischen mehr als eine Million Transaktionen täglich, Bitcoin hingegen nur rund 400.000.

Zudem gibt es bei Ripple kein Mining gibt. Alle 100 Milliarden Ripple-Token, abgekürzt XRP, haben von Anfang an existiert und befinden sich zum Großteil im Besitz des Unternehmens sowie des früheren und aktuellen CEOs, Chris Larsen und Brad Garlinghouse, sowie von Ripple-Mitgründer Jed McCaleb.

Nur knapp 39 Milliarden Ripple befinden sich laut coinmarketcap.com derzeit überhaupt im Umlauf. Wenn man alle existierenden XRP zugrunde legt, hat Ripple heute eine größere Marktkapitalisierung als Bitcoin.

Zu den Investoren des Unternehmens Ripple gehören neben Google auch die Banken Standard Chartered und Santander. Am Donnerstag teilte Ripple auf Twitter mit, dass noch dieses Jahr drei der fünf führenden globalen Geldtransferunternehmen den Ripple-Token XRP implementieren werden.

Kurz zuvor am Donnerstag hatte bereits CEO Brad Garlinghouse getwittert: „In den letzten Monaten habe ich mit ECHTEN Banken und Zahlungsdienstleistern gesprochen. Sie planen in der Tat, unser xRapid ernsthaft zu nutzen (unser XRP-Liquiditätsprodukt).“ Die Pilotprojekte seien alle perfekt abgelaufen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...