Politik

Prinz Alwalid kommt nach Deal mit Saudi-Behörden frei

Der prominenteste saudische Prinz ist nach Zahlung einer unbekannten Summe an die Staatskasse freigelassen worden.
27.01.2018 21:47
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der seit Wochen in einem Luxushotel festgehaltene saudische Prinz Alwalid bin Talal ist nach Informationen von Angehörigen wieder auf freiem Fuß. Er sei am Samstag nach Hause gekommen, sagte ein Verwandter. Der Multi-Milliardär war Anfang November im Rahmen einer sogenannten Anti-Korruptionskampagne festgesetzt worden. Ihm werden Geldwäsche, Bestechung sowie Erpressung von Regierungsvertretern vorgeworfen. Er hat die Anschuldigungen zurückgewiesen. Ein Behördenvertreter erklärte, der Prinz habe einem Vergleich zugestimmt. Finanzdetails wurden nicht bekannt.

In einem Reuters-Interview hatte Alwalid kurz vor seiner Freilassung gesagt, alle Vorwürfe gegen ihn dürften fallengelassen werden. Der hochrangige Regierungsvertreter erklärte dagegen lediglich, der Staatsanwalt habe einem zuvor ausgehandelten Vergleich zugestimmt, und der Prinz sei am Morgen nach Hause zurückgekehrt. Alwalid dürfe Chef seiner Investmentgesellschaft Kingdom Holding bleiben. Die Firma ist unter anderem beteiligt an der US-Bank Citigroup, dem Kurznachrichtendienst Twitter und der französischen Hotelkette Accor. Das Magazin "Forbes" schätzt Alwalids Vermögen auf 17 Milliarden Dollar.

Die Verhaftungswelle hat offenkundig den simple Zweck erfüllt, die Staatskassen wieder aufzufüllen. Zahlreiche Prinzen und andere Verhaftete kamen frei, nachdem sie teils erhebliche Summen ihres Vermögens an die Staatskasse abgeliefert hatten.

Kronprinz Mohammed bin Salman versucht, das ölreiche Land zu reformieren und seine Macht zu sichern. Sein Vorgehen hatte Politik und Geschäftswelt in Saudi-Arabien in Schock versetzt. Mit der Freilassung Alwalids könnte Reuters zufolge auch beabsichtigt sein, ausländische Anleger zu beruhigen. Ein geschäftlich mit Saudi-Arabien verbundene Banker sagte Reuters, sie Herrscher fürchteten um ihre Geschäftspartner oder gar ihre eigenen Investitionen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...