Ein drohender globaler Handelskrieg bereitet Aktienanlegern Sorgen. Der Dax-Kurs liegt zum Mittag mit etwa 2,1 Prozent bei 11.930 Punkten im Minus folgte damit der Wall Street und den asiatischen Börsen. Zuletzt stand der Dax-Kurs im August 2017 so tief.
Auslöser der Verkaufswelle war die Ankündigung von US-Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium-Importe. Dies schüre die Furcht vor steigenden Kosten für die Unternehmen und deutlich schrumpfenden Gewinnmargen, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets.
Besonders hart trafen die Pläne des US-Präsidenten Donald Trump die europäischen Stahlkonzerne. Thyssenkrupp, Salzgitter verloren bis zu drei Prozent. In Wien gaben Voestalpine 1,8 Prozent und in Amsterdam ArcelorMittal 1,7 Prozent nach. „Die Strafzölle kommen zwar nicht unerwartet, fallen aber höher aus als zuvor signalisiert“, sagte ein Börsianer. Stahl-Einfuhren sollen mit einem Zoll von 25 Prozent belegt werden. Für Aluminium werden zehn Prozent fällig.
An den europäischen Aktienmärkten geht es weiter kräftig abwärts: Der Eurostoxx 50 als Leitindex der Eurozone rutschte um 1,40 Prozent auf 3351,59 Punkte ab und steuert damit beharrlich auf das Zwölfmonatstief bei 3306 Punkten zu, dass er zu Monatsanfang erreicht hatte.
Auch für den französischen CAC-40 ging es mit minus 1,56 Prozent kräftig abwärts auf 5180,47 Punkte. Der britische FTSE 100 sank um 0,67 Prozent auf 7127,70 Punkte. Hier bleibt die Heimatwährung Pfund unter Druck, was die Exportaussichten verbessert.
Ohnehin steht den Börsianern ein bewegtes Wochenende bevor, das auch auf niedrigerem Preisniveau kaum Lust auf Käufe macht. „In Europa geht man vor den Wahlen in Italien und der Abstimmung über die Groko in Deckung“, erklärte Daniel Saurenz von Feingold Research nebst Zinssorgen und Unmut über den US-Protektionismus die Kursverluste. „Allerdings - die Stimmung ist nun wirklich mau, Risiken sind eingepreist. Und die Wirtschaft in der Eurozone läuft weiterhin auf vollen Touren, das sollte man als Hoffnung durchaus im Hinterkopf behalten“, gibt er zu bedenken.