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27.03.2018 16:17
Nach Lettland hat die baltische Banken-Krise nun auch Estland erfasst.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat der estnischen Versobank nach Verstößen gegen Geldwäsche-Gesetze die Lizenz entzogen. Zudem seien alle Kontoauszahlungen gestoppt worden, teilte Estlands Finanzaufsicht mit. Sie hatte die EZB zum Entzug der Lizenz aufgefordert. Die Versobank ist ein kleineres Geldhaus mit rund 5600 Kunden - davon 3600 aus dem Ausland - und Kontoeinlagen im Volumen von 253 Millionen Euro. Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Erteilung und den Entzug von Banklizenzen in der Währungsunion zuständig. Dabei arbeitet sie mit den nationalen Aufsehern der 19 Euro-Länder zusammen.

Gerade erst wurde das baltische Nachbarland Lettland von Geldwäschevorwürfen erschüttert. Undurchsichtige Geschäfte gepaart mit einer offenbar laschen staatlichen Kontrolle haben das Land den zweifelhaften Ruf eingebracht, ein Einfallstor in der EU für Schwarzgeld aus dem Ausland zu sein. Im Zentrum steht das lettische Bankhaus ABLV, das die Anschuldigungen zwar bestritten hat, aber inzwischen unter der Last der Geldwäsche-Vorwürfe zusammengebrochen ist. Der Skandal brachte auch Lücken in der europäischen Bankenaufsicht beim Thema Geldwäsche zum Vorschein. So wurden beispielsweise die Vorwürfe erst durch die US-Behörden bekannt.

Außerdem wurde das lettische EZB-Ratsmitglied wegen angeblicher Korruption suspendiert.


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