Politik

Gesundheitszustand von Niki Lauda äußerst ernst

Der Luftfahrtunternehmer Niki Lauda musste sich einer Lungentransplantation unterziehen.
02.08.2018 21:24
Lesezeit: 2 min

Der frühere österreichische Formel-1-Rennfahrer Niki Lauda hat sich in Wien überraschend einer Lungentransplantation unterziehen müssen. Das Allgemeine Krankenhaus in Wien berichtete am Donnerstag über die Operation, ohne Angaben über den Gesundheitszustand des 69-Jährigen zu machen. Der ORF hatte zuvor berichtet, dass sich Lauda in einem äußerst ernsten Zustand befände.

Die Klinik habe die Mitteilung in Absprache mit der Familie veröffentlicht, sagte Sprecherin Karin Fehringer der Deutschen Presse-Agentur. «Wir bitten um Verständnis, dass die Familie keine öffentlichen Statements abgeben wird und ersuchen die Privatsphäre von Familie Lauda zu wahren», hieß es darin. Lauda habe eine schwere Lungenerkrankung gehabt. Das Unternehmen Laudamotion wollte sich nicht weiter äußern, wie eine Sprecherin sagte.

Nach Medienberichten war der dreimalige Formel-1-Weltmeister bereits seit einer Woche im Krankenhaus. Der Österreicher soll seinen Urlaub wegen der Erkrankung unterbrochen haben und nach Wien zurückgekehrt sein. Der Aufsichtratschef vom Mercedes-Team um den britischen Weltmeister Lewis Hamilton war zuletzt auch nicht bei den Formel-1-Rennen in Hockenheim (22. Juli) und Ungarn (29. Juli) dabei gewesen. «Ich wünsche Niki Lauda und seiner Familie viel Kraft in der nächsten Zeit! Du bist ein Stehaufmännchen!!!», twitterte Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker.

Erst vor wenigen Tagen war der frühere ChryslerFiat Chef Sergio Marchionne im Alter von 66 Jahren verstorben.

Lauda war seit seinem Horrorunfall 1976 auf dem Nürburgring gesundheitlich angeschlagen. Er hatte den Unfall mit schweren Verbrennungen wie durch ein Wunder überlebt. Seine Lunge wurde dabei teilweise verätzt. Als Spätfolge des Unfalls musste er sich bereits zweimal einer Nierentransplantation unterziehen. Eine Niere spendete ihm 1997 sein Bruder Florian, eine weitere 2005 seine spätere Ehefrau Birgit. Mit ihr hat Lauda achtjährige Zwillinge - Max und Mia. Aus seiner ersten Ehe hat er zwei Söhne Lukas (39) und Mathias (37).

Legendär wurde Lauda, weil er nur 42 Tage nach dem Feuerunfall bereits wieder im Cockpit seines Rennwagens saß. Das folgende WM-Duell mit dem Briten James Hunt war 2013 im Film «Rush» im Kino zu sehen. Bei seinem ersten Rennen nach dem Unfall wurde er in Monza Vierter. «Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist», sagte er später.

Lauda gewann den WM-Titel dreimal: 1975, 1977 und 1984. Nach seinem Unfall macht er eine roten Kappe zu seinem Markenzeichen. Er trug sie anfangs, damit der Verband auf seiner verbrannten Kopfhaut beim Abnehmen des Rennfahrerhelms nicht verrutschte. Später nutzte er sie als Werbefläche für seine unternehmerischen Aktivitäten.

Im Gegensatz zu Hunt, der früh gestorben ist, gelang dem ehrgeizigen Wiener aus einer Industriellenfamilie ein bruchloser Übergang in ein Leben als erfolgreicher Unternehmer. Der begeisterte Pilot gründete mit Lauda Air seine eigene Fluglinie. Die Fluglinie wurde Ende der 1990er Jahre an den Konkurrenten Austrian Airlines (AUA) verkauft. 2003 ging er mit einer neuen Flotte unter dem Namen «Niki» an den Start.

Bei Niki stieg ihr streitlustiger Gründer 2011 aus und überließ Air Berlin das Ruder. Mit der Firma Laudamotion ist er Anfang 2016 ins Geschäft mit Privatjets eingestiegen. Nach den Pleiten von Air Berlin und Niki übernahm er das Ruder bei Niki aber erneut und brachte das Unternehmen unter dem Namen Laudamotion erneut an den Start. Wenig später holte er Ryanair als neuen Anteilseigner ins Boot.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...