Politik

Merkel unterstützt russische Militär-Aktion in Syrien

Bundeskanzlerin Merkel hat Unterstützung für die russische Militär-Operation geäußert.
06.09.2018 13:02
Lesezeit: 1 min

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erstmals explizit Unterstützung für einen russischen und syrischen Militäreinsatz in Syrien geäußert. Merkel sagte laut einer über Reuters verbreiteten Vorabmeldung in einem Interview mit RTL zum Kampf der Russen und Syrer gegen die Söldner-Verbände in Idlib: "Es muss jetzt versucht werden ...., dass man diese radikalen Kräfte natürlich bekämpft, aber die Zivilbevölkerung schützt." Die Zivilisten könnten "in eine sehr schwierige Situation geraten". "Deshalb müssen wir eine humanitäre Katastrophe vermeiden." Das sei eine sehr große, wichtige Aufgabe. Sie habe mit den Präsidenten Russlands und der Türkei darüber gesprochen. Sie hoffe, dass Russlands Präsident Putin dies bedenke. "Wir haben jedenfalls sehr ernsthaft darüber gesprochen."

Der Kampf der Russen und Syrer gegen die Söldner-Verbände wurde in der Vergangenheit dadurch erschwert, dass die Söldner immer wieder bewusst menschliche Schutzschilde eingesetzt und den Kampf in bewohnte Gebiete verlagert haben. Bei Idlib konzentrieren sich die Söldner derzeit auf die Zerstörung der Infrastruktur.

Zuletzt hatte US-Außenminister Mike Pompeo die Russen gestärkt und gesagt, dass die Söldner in Idlib "Terroristen" seien und bekämpft und besiegt werden müssten. US-Präsident Donald Trump hatte dasselbe gesagt. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte sich in Ankara noch bedeckt gehalten, der Türkei jedoch zugesagt, dass Deutschland die Türkei im Umgang mit Flüchtlingen aus Syrien unterstützen werde.

Russland und die USA kooperieren militärisch seit längerem in Syrien. Zuletzt waren der russische Außenminister Lawrow und Generalstabsschef Gerassimow überraschend nach Berlin gekommen, um mit Merkel über die Lage in Syrien zu konferieren. Das Thema stand auch im Mittelpunkt des jüngsten Treffens zwischen Merkel und Putin in Meseberg.

Russland und Syrien bekämpfen in der Region Idlib vor allem die al-Nusra-Front, die jedoch noch signifikanten hinhaltenden Widerstand leistet. Russland hatte am Dienstag nach längerer Pause wieder Luftschläge gegen Stellungen der Söldner geflogen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...