Das staatlich kontrollierte italienische Bahnunternehmen Ferrovie dello Stato will ein Übernahmeangebot für die marode Fluggesellschaft und einstige Staatslinie Alitalia abgeben. Dies habe die Führung der Staatsbahn formell beschlossen, hieß es in einer offiziellen Mitteilung vom Dienstagabend. Der Schritt war erwartet worden und ist Teil eines Rettungsplans der Regierung in Rom. Finanzielle Details des angekündigten Übernahmeangebots wurden zunächst nicht bekannt.
Vize-Regierungschef und Industrieminister Luigi Di Maio hatte vor zweieinhalb Wochen angekündigt, die Regierung wolle zusammen mit der Staatsbahn und einem internationalen Partner die Fluggesellschaft wieder flott machen. Der Staat werde etwa 15 Prozent des Kapitals übernehmen, sagte di Maio am Freitag. Offen blieb zunächst, welchen Anteil die Eisenbahn künftig halten soll.
Auch über den potenziellen ausländischen Investor schwieg sich Di Maio aus. Es werde aber ein «wichtiger, internationaler Technikpartner» sein, sagte er damals der Finanzzeitung «Il Sole 24 Ore».
Alitalia hatte im Mai 2017 Insolvenz angemeldet und fliegt seither dank eines 900-Millionen-Euro-Brückenkredits der Regierung weiter. Die Insolvenzverwalter sollen bis zu diesem Mittwoch neue Eigentümer finden. Anderenfalls könnte die EU-Kommission rechtliche Schritte gegen die staatliche Finanzierung einleiten.