Technologie

Börsenaufsicht überwacht Programmierer von Smart Contracts

Den Programmierern von intelligenten Verträge droht die Strafverfolgung, wenn der Einsatz ihrer Software gegen geltende Wertpapiergesetze verstößt.
19.11.2018 00:17
Lesezeit: 2 min

TOP-Meldung

Börsenaufsicht überwacht Programmierer von intelligenten Verträgen

Intelligente Kontrakte „bieten Investoren und Marktteilnehmern die Möglichkeit, Geschäftspartner zu finden, Preise zu ermitteln und eine Vielzahl von Wertpapieren für digitale Vermögenswerte zu handeln“, so die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC).

In ihrer Veröffentlichung vom 16. November bezieht sich die SEC fünfmal auf intelligente Verträge (Smart Contracts), insbesondere in Bezug auf Etherdelta, dessen Schöpfer strafrechtlich verfolgt wurde, weil er eine nicht registrierte Wertpapierbörse betrieben hatte, die auf von ihm codierten intelligenten Verträgen lief.

Diese Entscheidung hat bei Entwicklern Besorgnis ausgelöst, berichtet Bitcoin.com. Programmier-Code ist oft mit der freien Meinungsäußerung verglichen worden, wobei Anwälte darauf bestanden haben, dass Entwickler nicht für die Verwendung des von ihnen geschriebenen Codes haftbar gemacht werden.

Doch in Zukunft wird die SEC möglicherweise nicht mehr zwischen dem Entwickler eines Codes und dessen Nutzer unterscheiden. Demnach könnte künftig nicht nur der Betreiber einer illegalen dezentrale Krypto-Börse für Wertpapierverletzungen haftbar gemacht werden, sondern auch der Schöpfer der eingesetzten intelligenten Verträge.

"Wer einen Algorithmus bereitstellt, der auf einem Computerprogramm oder auf einem intelligenten Vertrag mit Blockchain-Technologie ausgeführt wird, um Aufträge zusammenzuführen oder auszuführen, könnte eine Handelseinrichtung sein", erklärt die SEC.

Weiter heißt es, dass "eine Entität, die Ausführungsprioritäten festlegt, materielle Bedingungen für im System gehandelte Wertpapiere für digitales Vermögen vereinheitlicht oder die verlangt, dass Aufträge vorgegebenen Protokollen eines intelligenten Vertrags entsprechen, Regeln festlegen könnte."

Sogar der Erfinder der intelligenten Verträgen, Nick Szabo, hat sagt, dass diese, auch wenn sie rein digital sind, letztlich eine Vereinbarung darstellen, die einen traditionellen Vertrag widerspiegelt. Auf Twitter schreibt er: "Ein 'intelligenter Vertrag' genau wie ein 'Vertrag' bedeutet ist Deal zwischen Menschen, aber ein durch dynamische maschineninterpretierte Regeln vermittelter und angeregter Deal, anstelle der statisch erfassten von Menschen interpretierten Regeln eines traditionellen Vertrags.“

Für Entwickler mit Sitz in den USA, die weiter Programmiercode entwicklen wollen, ohne sich um ihre rechtlichen Verpflichtungen zu kümmern, besteht die einzige Lösung darin, anonym zu bleiben. Dies ist der Ansatz, den Satoshi Nakamoto vor zehn Jahren verfolgte, als er Bitcoin startete. Die SEC kann nicht strafrechtlich verfolgen, wen sie nicht kennt.

Weitere Meldungen

Australisches Startup bringt P2P-Energiehandel auf den US-Markt

  • Power Ledger wird mit American PowerNet an seinem Heimatstandort in Pennsylvania eingeführt.
  • American PowerNet ist ein unabhängiges Energieversorgungsunternehmen, das elektrische Einzelhandelsdienstleistungen in den USA anbietet, wie auf ihrer Website angegeben.
  • Diese Plattform ermöglicht American PowerNet den Austausch von Sonnenenergie (absorbiert von seinen Gebäuden) mit Nachbarn.

Meldungen vom 17.11.

Meldungen vom 16.11.

Meldungen vom 15.11.

Meldungen vom 14.11.

Meldungen vom 13.11.

Meldungen vom 12.11.

Mehr Blockchain-Themen finden Sie hier.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Können Tierversuche durch neue Technologien ersetzt werden?
26.04.2025

Mehr als eine Million Mäuse, Fische, Kaninchen oder auch Affen werden jedes Jahr in Versuchen eingesetzt. Ob es um Medikamente gegen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datenstrategie 2025: Warum KI-Erfolg in Unternehmen ein neues Mindset braucht
26.04.2025

Viele KMU lassen bei Daten und KI ihr Innovationspotenzial ungenutzt. Wiebke Reuter, Fachanwältin für Informations- und Technologierecht...

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz soll weg – doch hohe Öl und Gaspreise werden die Bürger belasten
26.04.2025

Die frisch geformte Koalition unter der Führung von Friedrich Merz plant, das Heizungsgesetz abzuschaffen. Doch auch ein Anstieg der Öl-...

DWN
Politik
Politik Trumps Handelskrieg zwingt EU und China zu einer Annäherung – doch der Preis ist hoch
26.04.2025

Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China zwingt die EU zu einem Strategiewechsel. Doch der geopolitische Preis ist hoch...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB in der Zwickmühle: Zinssenkung befeuert Immobilienmarkt – Gefahr einer neuen Kreditblase?
26.04.2025

Der Druck auf die Europäische Zentralbank wächst, während die Zinsen sinken und der EURIBOR neue Tiefstände markiert. Was bedeutet das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Funkmast auf Futterwiese: Das verdienen Landwirte mit Mobilfunkmasten
26.04.2025

Wer als Landwirt ungenutzte Flächen oder Scheunendächer für Mobilfunkanbieter öffnet, kann mit Funkmasten stabile Zusatzeinnahmen...

DWN
Panorama
Panorama Generation Z lehnt Führungspositionen ab – Unternehmen müssen umdenken
25.04.2025

Die Generation Z zeigt sich zunehmend unbeeindruckt von traditionellen Karrierewegen und Führungspositionen im mittleren Management. Eine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Reichster Ostdeutscher: Wie ein Unternehmer einen kleinen DDR-Betrieb zum globalen Player macht
25.04.2025

Rekord-Umsatz trotz Krisen: Der Umsatz von ORAFOL betrug im Jahr 2024 betrug 883 Millionen Euro – ein Rekordjahr trotz Wirtschaftskrise....