Technologie

Neues Blockchain-Projekt generiert 20 Prozent aller Bitcoin-Transaktionen

Lesezeit: 2 min
09.01.2019 19:08
Ein neues Blockchain-Projekt, das nichts mit Zahlungen zu tun hat, ist für jede fünfte Bitcoin-Transaktion verantwortlich.

Mehr zum Thema:  
Krypto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Krypto  

TOP-Meldung

Neues Blockchain-Projekt generiert 20 Prozent aller Bitcoin-Transaktionen

Vor kurzem entdeckten Entwickler seltsame Aktivitäten in der Bitcoin-Blockchain. Sie bemerkten eine große Anzahl nicht identifizierter OP_RETURN-Transaktionen. Dies sind eine Art Bitcoin-Transaktionen, die zum Einbetten von Daten in die Blockchain verwendet werden. OP_RETURN kann für alle möglichen Zwecke verwendet werden, etwa zum Nachweis bestimmter Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt (Existenznachweis) oder zur Ausgabe neuer Vermögenswerte.

Über das Wochenende wurde nun bekannt, dass hinter den zahlreichen OP_RETURN-Transaktionen der letzten Zeit das Projekt VeriBlock steckt. Und zwar nutzt es die Bitcoin-Blockchain, um Netzwerke anderer Krypto-Assets besser abzusichern. Laut einem Bericht von Forbes ist das Projekt VeriBlock inzwischen so stark gewachsen, dass es heute etwa 20 Prozent aller täglichen Bitcoin-Transaktionen ausmacht.

Die Grundidee von VeriBlock ist das Proof-of-Proof (PoP), ein ergänzender Konsensmechanismus, der von Blockchains kleinerer Kryptowährungen verwendet werden kann. Denn diese neigen aufgrund der relativ geringen Belohnung für das Mining zu Sicherheitsproblemen. So gab es gerade einen 51-Prozent-Angriff auf das 500-Millionen-US-Dollar-Netzwerk von Ethereum Classic (ETC).

Bei Blockchains mit geringerer Hashrate ist es für bösartige Akteure einfacher, die letzten Blöcke der Blockchain neu zu schreiben. Auf diese Weise können Angreifer die gleichen Coins oder Token an zwei verschiedene Parteien überweisen, wodurch einer der vermeintlichen Empfänger um sein Geld betrogen wird.

Der beabsichtigte Zweck von VeriBlock besteht darin, die Sicherheit dieser kleineren Blockchains zu verbessern, indem der aktuelle Status ihrer Blockchain zusätzlich in die Bitcoin-Blockchain eingebettet wird. Auf diese Weise können auch kleinere Blockchains von der enormen Rechenleistung der Miner profitieren, die das Bitcoin-Netzwerk absichern.

Zum VeriBlock-Team gehört der einstige Bitcoin-Core-Entwickler Jeff Garzik, der im Jahr 2017 die Entwicklung des gescheiterten SegWit2x-Projekts anführte. Zwar befindet sich die VeriBlock-Blockchain noch in einer Testphase. Doch die von ihr generierten OP_RETURN-Transaktionen machen bereits etwa 20 Prozent aller täglich im Bitcoin-Netzwerk durchgeführten Transaktionen aus.

Die Idee, alternative Daten in die Bitcoin-Blockchain einzubetten, ist nicht neu. Einst behauptete Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin, dass er sein Projekt deshalb nicht auf Bitcoin aufbaute, weil Bitcoin-Entwickler ihm Schwierigkeiten machen würden, indem sie die Einbettung von Daten in die Bitcoin-Blockchain einschränken.

Manche Entwickler werden auch das Projekt VeriBlock als Spam kritisieren, da es das Netzwerk für Transaktionen, die nichts mit Zahlungen zu tun haben. Wegen des begrenzten Platzes in den Bitcoin-Blöcken haben zusätzliche Transaktionen den negativen Effekt, dass die Gebühren für alle steigen. Doch solange Bitcoin OP_RETURN zulässt, kann jeder, der bereit ist, dafür eine Gebühr zu zahlen, seine Transaktionen in die Blockchain bringen.

Weitere Meldungen

Meldungen vom 08.01.

Meldungen vom 04.01.

Meldungen vom 03.01.

Meldungen vom 02.01.

Mehr Blockchain-Themen finden Sie hier.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.


Mehr zum Thema:  
Krypto >

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.11.2024

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
23.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
23.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Panorama
Panorama 2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?
23.11.2024

Klimawandel, technologische Entwicklungen und demografische Veränderungen werden das Aufwachsen von Kindern in der Zukunft prägen, so die...

DWN
Technologie
Technologie Elektrifizierung: Wind und Solar boomen, doch Kohle bleibt der weltweit bedeutendste Energieträger
23.11.2024

Der Ausbau emissionsfreier Energieerzeugungskapazitäten schreitet in Rekordtempo voran. Doch auch die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung...

DWN
Panorama
Panorama Plastikmüll bekämpfen: UN-Abkommen soll globale Umweltverschmutzung eindämmen
23.11.2024

Plastikmüll ist eine wachsende Gefahr für Umwelt und Meere. Forschende aus den USA zeigen, wie vier Maßnahmen den falsch entsorgten...

DWN
Politik
Politik Deutschland prüft Vorgehen nach Haftbefehl für Netanjahu
23.11.2024

Die Bundesregierung steht nach dem Haftbefehl gegen Israels Regierungschef vor einem Dilemma. Noch ist offen, wie sie sich positioniert....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
23.11.2024

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Webbrowser Chrome trennen muss. Das...