Die deutsche Industrie sieht große Gefahren für die globale Konjunktur. „Das Risiko einer weltweiten Rezession ist deutlich gestiegen“, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang am Freitag zum Globalen Wachstumsausblick des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Derzeit reiche eine „gravierende Fehlentscheidung“ - und Europas wirtschaftliche Entwicklung wäre besonders gefährdet.
„Steigende US-Leitzinsen sowie sehr flache Zinsstrukturkurven, eskalierende Handelskonflikte oder ein ungeordneter Brexit drohen eine weltweite Rezession auszulösen.“ Die globale Wirtschaft werde dieses Jahr nur gut 3,25 Prozent zulegen, nach rund 3,7 Prozent 2018. Experten sprechen nach einer Daumenregel von weltweiter Rezession, wenn das gesamte Bruttoinlandsprodukt weniger als drei Prozent wächst.
„Europa hat den konjunkturellen Höhepunkt überschritten“, sagte Lang. In diesem Jahr dürfte die Wirtschaft nur noch um rund 1,5 Prozent anziehen, nach 1,9 Prozent 2018. Für die Euro-Zone erwartet der BDI ein Plus von 1,25 Prozent, nach 1,8 Prozent im Vorjahr. Es gebe zwar positive Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und beim Konsum, aber auch weniger Schwung bei den Investitionen und im Außenhandel. Die US-Wirtschaft dürfte um 2,25 (Vorjahr: rund 2,9) Prozent zulegen, Chinas Konjunktur um 6,25 (VJ: 6,6) Prozent anziehen.
Für die deutsche Wirtschaft hatte der BDI bereits vor rund einem Monat seine Wachstumsprognose von 1,5 (VJ: 1,4) Prozent veröffentlicht. Damals hatte BDI-Präsident Dieter Kempf betont: „Bei massiven Störungen im Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU bliebe im besten Fall noch die Eins vor dem Komma.“