Politik

Türkei rechnet mit Verhängung von US-Sanktionen

Lesezeit: 1 min
22.05.2019 17:21
Das Nato-Mitglied Türkei hält am Kauf russischer Flugabwehrraketen fest und stellt sich auf Sanktionen aus den USA ein.
Türkei rechnet mit Verhängung von US-Sanktionen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Türkei stellt sich wegen ihres geplanten Kaufs russischer S-400-Flugabwehrraketen auf US-Sanktionen ein. Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar sagte am Dienstagabend, die Türkei bereite sich auf Sanktionen unter dem US-Caatsa-Gesetz vor, das Geschäfte mit russischen Rüstungsfirmen unter Strafe stellt. Sein Land werde aber an dem umstrittenen Geschäft festhalten und könnte im Juni oder Juli die ersten S-400 erhalten, berichtet AFP.

Die USA und ihre Verbündete sehen den Kauf des russischen Flugabwehrsystems durch den Nato-Partner Türkei kritisch. Es besteht die Sorge, dass Russland über das System Informationen über Nato-Flugzeuge erhält. Wegen dieser Bedenken haben die USA bereits Ankaras Teilnahme an der Produktion der F-35-Kampfflugzeuge ausgesetzt, zu dem türkische Firmen mehrere Bauteile beisteuern. Ankara wollte selbst hundert Flugzeuge erwerben.

Die Bundesregierung rief die Türkei auf, das Geschäft "mit Blick auf ihre Stellung im transatlantischen Bündnis erneut zu überprüfen". Für die Nato sei die Interoperabilität der Streitkräfte sehr wichtig, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Wenn ein Partner ein russisches System anschaffe, stellten sich "schwierige Fragen". Die Verhängung von US-Sanktionen sei außerdem weder "im wohlverstandenen Interesse" der Türkei noch der Nato.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Samstag gesagt, die Türkei werde nach dem Kauf der S-400 mit Russland bei der Herstellung des Nachfolgemodells S-500 zusammenarbeiten. Akar sagte nun, die Türkei habe genug davon, immer nur Waffen zu kaufen. Sie wolle an der Produktion beteiligt werden und selbst die Technologie erhalten. Akar sagte, die Türkei prüfe noch ein Angebot der USA zum Kauf von US-Patriotraketen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...