Politik

Türkei kündigt Flüchtlings-Abkommen mit EU auf

Lesezeit: 1 min
22.07.2019 16:58
Die Türkei hat nach Angaben des türkischen Außenministers das Flüchtlingsabkommen mit der EU aufgekündigt. Damit reagiert Ankara auf die EU-Sanktionen, die kürzlich gegen die Türkei verhängt wurden.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hat am Montagnachmittag bekannt gegeben, dass die Türkei den Flüchtlings-Deal mit der EU aufgekündigt hat. Ankara sei nicht mehr bereit, illegale Migranten und Flüchtlinge, die über die Türkei in die EU eingereist sind, im Rahmen der Rückführung aufzunehmen. Diese Aussage traf Çavuşoğlu nach Angaben der Nachrichtenagentur Ihlas im Gespräch mit dem TV-Sender TGRT Haber. Das diesbezügliche Video kann auf dem offiziellen YouTube-Konto von TGRT Haber abberufen werden. 

Die türkische Regierung wirft Brüssel vor, die versprochenen Zahlungen für die Aufnahme von Flüchtlingen aus der EU nicht vollständig geleistet zu haben. Zudem ist die Regierung in Ankara erbost, weil die EU zuvor aufgrund des Energie-Disputs im östlichen Mittelmeer Sanktionen gegen die Türkei ausgerufen hatte.

Der türkische Innenminister Süleyman Soylu hatte die EU nach Verhängung der Sanktionen mit folgen Worten gewarnt: “Wenn wir die Schleusen öffnen, überleben ihre Regierungen (die EU-Regierungen, Anm. d. Red.) keine sechs Monate”, zitiert die Nachrichtenagentur Anadolu Soylu.

In Istanbul befinden sich nach einer Mitteilung des Gouverneurs von Istanbul 547.470 Syrer, die einen vorübergehenden Schutz-Status haben. Weitere 522.381 Flüchtlinge aus anderen Ländern würden sich ebenfalls in Istanbul befinden. Der Mitteilung zufolge sollen diejenigen Flüchtlinge, die in der Türkei angemeldet sind, in ihre Heimatgemeinden zurückgeführt werden. Deshalb bleibt unklar, ob die Türkei die Grenze für die Flüchtlinge tatsächlich öffnen wird. Zuvor hatte der Gouverneur die Flüchtlinge zum Verlassen der Stadt aufgerufen. Den Flüchtlingen wurde auch eine Frist gesetzt.

 


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...