Finanzen

Streit mit Frankreich eskaliert: Deutschland lehnt Eurobonds ab

Deutschland lehnt die von Frankreich und der OECD geforderten Eurobonds kategorisch ab. Sie seien nach den EU-Verträgen sogar verboten, sagte ein Diplomat.
23.05.2012 00:47
Lesezeit: 1 min

Vor dem für heute, Mittwoch geplanten EU-Gipfel, ist es zu einem Eklat gekommen: Deutschland hat sich festgelegt und lehnt Eurobonds kategorisch ab. Ein Diplomat sagte in Brüssel, nach den EU-Verträgen seien Eurobonds verboten. Deutschland sehe keinerlei Möglichkeit, gemeinsame Schuldpapiere für die Euro-Zone aufzulegen. Solche Papiere würden die südeuropäischen Staaten nur davon abhalten, an einem strikten Sparkurs festzuhalten.

Angela Merkel tritt damit dem Ansinnen der Franzosen und Francois Hollande entgegen. Sie weist auch die Vorstöße von IWF und OECD zurück. Beide Organisationen hatten unverblümt die rasche Einführung von Eurobonds gefordert. Auch EU-Währungskommissar hat sich am Dienstag erneut vehement für die gemeinsame Verschuldung ausgesprochen (mehr bei DMN hier).

Es wird nun angenommen, dass es beim EU-Gipfel zu keinen wesentlichen Entscheidungen kommt. Die als Pilotprojekt ausgeschilderte Einführung von Euro-Projekt-Bonds war bereits am Montag beschlossen worden (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...