Politik

Monti: Euro-Austritt Italiens wäre Riesen-Problem für Deutschland

Lesezeit: 1 min
26.05.2012 00:31
Erstmals wirft Mario Monti den Euro-Austritt Italiens in die Diskussion: Ein Austritt Italiens würde der deutschen Wirtschaft sehr schaden, meint der Goldman-Premier. Daher sind für ihn Eurobonds auch längst eine Gewissheit. Deutschland könne mit ihnen dem Gemeinwohl Europas dienen.
Monti: Euro-Austritt Italiens wäre Riesen-Problem für Deutschland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der italienische Premierminister Mario Monti schlägt sich zunehmend auf die Seite Francois Hollandes und hält weiter an seinen Eurobonds fest. In einem Interview mit dem italienischen Fernsehsender La7 sagt er, dass eine Mehrheit der Staats-und Regierungschefs der EU beim informellen EU-Gipfel für die Eurobonds gewesen sei. „Europa kann bald Eurobonds haben“, fuhr er fort. Es sei in Deutschlands Interesse, dass kein Land den Euro verlässt.

Italien kann, so Mario Monti, dazu beitragen, Deutschland zu überreden, auch Europas „Gemeinwohl“ zu unterstützen. Und dann bringt er, ohne jede Not, ganz überraschend die Möglichkeit eines Euro-Austritts Italiens aufs Tapet: „Wenn Italien eines Tages den Euro verlässt, wieder eine eigene, autonome Währung mit Zinssatzfreiheit eingeführt hat und die neue Lira abgewertet wurde, wäre das ein großes Problem für die deutschen Exporte", sagte Mario Monti. "Und es wäre auch ein großes Problem für Italien." Damit setzt er die Kanzlerin unter Druck, indem er indirekt einen Austritt Italiens in Betracht zieht, wenn es nicht zu Eurobonds kommen sollte. „Ein geeintes Europa liegt in Deutschlands Interesse", so der italienische Premier. „Wir werden Eurobonds haben, wenn die Euro-Zone und damit Deutschland sie wollen."

Eine Lockerung der Forderungen gegenüber Griechenland steht für Mario Monti jedoch nicht zur Debatte. „Klar, wenn Europa sagt, dass wir die Bedingungenerleichtern, dann ist es ein Geschenk an die extremen, politischen Kräfte und es bestraft die größten Parteien“. Dann würden auch andere Länder wie Portugal das Gleiche erwarten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen: Yen ist der große Gewinner der Bankenkrise

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise erlebt der Yen ein massives Comeback. Investoren fliehen in die japanische Währung, um ihre Felle ins...

DWN
Politik
Politik Taiwan verliert seine letzten Freunde an China

Nun hat auch Honduras seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und sich stattdessen China zugewandt. Die Luft für den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Corona: PetroChina meldet Rekord-Gewinn für 2022

Obwohl die Corona-Beschränkungen die Nachfrage nach Kraftstoffen in China dämpften, meldet der größte Ölproduzent PetroChina des...

DWN
Finanzen
Finanzen Kuwait verkauft Mercedes-Aktien für 1,4 Milliarden Euro

Kuwaits Staatsfonds hat überraschen eine riesige Summe an Mercedes-Aktien zum Verkauf auf den Markt geworfen. Dies sorgte für einen...

DWN
Deutschland
Deutschland GfK: Konsumstimmung besser, aber schwache Realeinkommen belasten

Die wieder etwas gesunkenen Energiepreise sorgen für Lichtblicke. Aber die Menschen bleiben wegen Inflation und starker realer...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutsche Staatsschulden steigen auf neues Rekordhoch

Der deutsche Staat ist so stark verschuldet wie noch nie. Hintergrund sind die massiven Kosten für den Corona-Kampf und für die...

DWN
Deutschland
Deutschland Mehr Väter gehen in Elternzeit, doch Grünen reicht das noch nicht

Die Zahl der Väter, die das Elterngeld in Anspruch nehmen, steigt. Doch eine Frau von der Hans-Böckler-Stiftung findet die Lage weiterhin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewerbeimmobilien-Risiken hoch auf der Sorgeliste von Banken

Wie hoch ist das Risiko, dass US-Gewerbeimmobilienbesitzer ihre Kredite dieses Jahr nicht zurückbezahlen? Was wäre dann der...