Am Dienstag ist die israelische Zentralbank in den seit Monaten schwelenden Währungskrieg eingetreten. Sie senkte den Leitzins überraschend um 0,25 auf 1,5 Prozent. Zusätzlich dazu sollen massiv Devisen gekauft werden, um der Aufwertung der nationalen Währung entgegenzuwirken.
Erst kürzlich senkte die EZB ihren Leitzins auf ein historisches Tief und spülte damit erneut die Finanzmärkte mit Geld (hier). Die amerikanische Fed, die japanische Zentralbank und auch die Bank of England haben ihren Leitzins weiterhin auf einem extrem niedrigen Wert belassen. Diese lockere Geldpolitik hat nun auch Israel zu einem stärkeren Einschreiten am Geldmarkt gebracht.
Wie die Bank am Dienstag mitteilte, reagiere man vor allem auf die starke Aufwertung der nationalen Währung, die die kommende Erdgas-Produktion gefährden könnte. Aber die Maßnahmen wurden auch mit Blick auf die lockere Geldpolitik der anderen Zentralbanken, allen voran der EZB getroffen, zitiert Bloomberg die israelische Zentralbank. Die Devisenkäufe sollen Ende des Jahres im Umfang von 2,1 Milliarden Dollar erfolgen. Dann nehme der Erdgas-Staatsfonds den Betrieb auf.
Allein in diesem Monat haben bereits zahlreiche Zentralbanken - von der EZB über die Zentralbanken in Australien, Kenia und Sri Lanka – ihren Leitzins gesenkt. Allein diese vier Notenbanken überschauen etwa ein Viertel des weltweiten BIPs. Finanzminister Schäuble warnte erst kürzlich in diesem Zusammenhang vor einer weltweiten Finanzkrise (hier). Der Währungskrieg nimmt einen immer größeren Umfang an. Die Frage ist, wer mit der dadurch ausgelösten Inflation am besten und längsten zurechtkommen wird.