Deutschland

AfD-Kraftakt in Bayern: „Das letzte Wort hat der Bundeswahlleiter“

Lesezeit: 1 min
30.06.2013 20:02
Die Anti-Euro Partei AfD kämpft um die Zulassung zur Bundestagswahl. In Bayern wurde eine neue Landesliste aus dem Boden gestampft. Dort muss die Partei in einem „Kraftakt“ 2.000 Stimmen in nur zwei Wochen sammeln. Rückenwind erhofft sich die Partei aus dem Internet, wo sie mehr Zustimmung erfährt als bei den offiziellen Meinungs-Umfragen.
AfD-Kraftakt in Bayern: „Das letzte Wort hat der Bundeswahlleiter“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aufgrund eines juristischen „Formfehlers“ musste die Partei Alternative für Deutschland (AfD) am Sonntag in Bayern auf einer Aufstellungs-Versammlung eine neue Landesliste aufstellen. Der Grund: Bei der ersten Liste hatten sieben Vorstandsmitglieder abgestimmt. „Das kollidiert mit dem Bundeswahlgesetz“, sagte Andre Wächter, AfD-Landesvorsitzender in Bayern, den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Nun droht die alte Landesliste in Bayern, ihre Gültigkeit zu verlieren. Das hätte fatale Folgen: Die AfD läuft somit Gefahr, nicht bei der Bundestagswahl antreten zu dürfen (mehr hier). „Wir haben den Formfehler geheilt und eine neue Liste aufgestellt“, sagte Wächter.

Nun steht der Partei jedoch noch ein „Kraftakt“ bevor: Die 2.000 Unterschriften, die in Bayern für die Landesliste gesammelt wurden, müssen erneut gesammelt werden. Es könne zwar sein, dass die Unterschriften auf der alten Liste ihre Gültigkeit behalten, so Wächter, man wolle aber auf Nummer sicher gehen, denn „die Entscheidung trifft der Bundeswahlleiter“, sagte Wächter.

Offiziellen Umfragen zufolge liegt die AfD bei zwei bis drei Prozent und droht daher, auch wenn sie zur Bundestagswahl zugelassen wird, an dem Einzug ins Bundesparlament zu scheitern. „Die offiziellen Umfragen benachteiligen die AfD“, sagte Wächter. Die neue, eurokritische Partei sei bei vielen Umfragen gar nicht als Antwort für die Bürger aufgelistet, weshalb die Ergebnisse so niedrig ausfielen. „Nur wenn ein Bürger von sich aus die AfD genannt hat, wurde das in den Umfragen berücksichtigt“, so Wächter.

„Im Internet sind wir präsenter, als auf der Straße“, so Wächter. Einer Abstimmung von 400.000 Usern bei Bild-Online zufolge habe die AfD sogar 18 Prozent erreicht. Wächter rechnet seiner Partei daher gute Chancen aus, die Fünf-Prozent-Hürde zu meistern.

Bis zum 15. Juli müssen die 2.000 Stimmen gesammelt werden, damit es weiterhin eine Alternative für Deutschland auf Bundesebene geben kann. Die Frage, ob der „juristische Fehler“ hätte vermieden werden können, stellt sich für den bayrischen Bundesvorsitzenden nicht: „„Im Nachhinein ist man immer klüger. Bei der nächsten Aufstellungsversammlung haben wir es richtig gemacht.“

In anderen Bundesländern sind solche Pannen noch nicht bekannt: „Ich habe keinen Einblick in andere Landesverbände, sagte Wächter. Die anderen seien aber deutlich weiter im Prozess, als die Bayern: „Wir sind die letzten, die eine Landesliste eingereicht haben“. Bei Regelverstößen auf den anderen Landeslisten „wäre da schon was gekommen“.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....