Politik

Griechenland: Polizisten und Lehrer werden entlassen

Das griechische Parlament hat entschieden, 25.000 Angestellte des Öffentlichen Dienstes zu entlassen bzw. teilweise in die so genannte Mobilitäts-Reserve zu schicken. Vor allem Polizisten und Lehrer sind von dem Kahlschlag im Öffentlichen Dienst betroffen.
18.07.2013 07:57
Lesezeit: 1 min

Trotz tagelanger Streiks und Proteste hat das griechische Parlament am Mittwoch das von den internationalen Geldgebern geforderte Gesetzes zur Kürzung der Staatsbediensteten verabschiedet. 153 der 293 Abgeordneten stimmten für das Gesetz, das Entlassungen und eine Abschiebung von Angestellten auf die Reservebank vorsieht. 25.000 Staatsbedienstete sind betroffen, vor allem Lehrer und Polizisten.

Damit hat die griechische Regierung eine weitere Hürde genommen, um sich die Auszahlung der nächsten Tranche in Höhe von sieben Milliarden Euro zu sichern.

Über 5.000 Menschen hatten sich unterdessen vor dem Parlament in Athen versammelt, um gegen die Massenentlassungen zu protestieren. „Nach 12 Jahren in dieser Arbeit, feuern sie uns in einer Nacht“, zitiert Reuters einen der Demonstranten.

Für Donnerstag hatten die Gewerkschaften anlässlich des Besuchs von Schäuble ebenfalls zu Streiks und Protestmärschen aufgerufen. Doch ist das Zentrum Athens abgeriegelt. Aus Angst vor Ausschreitungen dürfen keine Demonstrationen im Zentrum stattfinden (hier). Schäuble ist unter anderem gekommen, um eine Vereinbarung über eine Kapitalhilfe durch die KfW in Höhe von etwa 100 Millionen Euro zu verhandeln (mehr hier).

Allerdings dürfte diese als Wachstumsspritze gedachte Hilfe nicht ausreichen. Griechenland braucht mehr Geld. Das weiß auch Schäuble, denn Eurogruppen-Chef Dijsselbloem hat bereits weitere Hilfen für das Land in Aussicht gestellt (hier). Schäuble und Merkel hoffen nur, dass dies erst nach den Wahlen beschlossen wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...

DWN
Politik
Politik SPD-Spitze im Umbruch: Bas spricht von historischer Verantwortung
12.05.2025

Die SPD steht nach dem desaströsen Wahlergebnis von 16,4 Prozent bei der Bundestagswahl vor einem umfassenden Neuanfang. In Berlin haben...