Politik

Nach Streit: Ungarn zahlt IWF-Kredite frühzeitig zurück

Ungarn hat seine gesamten IWF-Kredite im Umfang von 20 Milliarden Euro vollständig und ein Jahr vor dem Plan zurückgezahlt. Premier Orban wollte den als übertrieben angesehenen Einfluss des Auslands so schnell wie möglich beenden.
13.08.2013 11:27
Lesezeit: 1 min

Früher als geplant hat Ungarn seine gesamten Kredite zurückgezahlt, die es dem Internationalen Währungsfonds (IWF) schuldete. Im Jahr 2008 hatte das Land ein Rettungsprogramm vom IWF und der EU im Umfang von insgesamt 20 Milliarden Euro erhalten, um die Insolvenz zu vermeiden.

Die letzten Kreditrate waren eigentlich erst im dritten und vierten Quartal 2013 sowie im ersten und im dritten Quartal 2014 fällig. Doch die Ungarn konnten die letzten 2,15 Milliarden Euro bereits jetzt vollständig zurückzahlen, zitiert euractiv.com Angaben der Regierung. Dadurch sparen sie Zinskosten in Höhe von 11,7 Millionen Euro.

Zuletzt gab es wiederholt Konflikte zwischen dem IWF und der ungarischen Regierung von Premier Viktor Orban, die 2010 an die Macht gekommen war. Im Juli sagte der Chef der ungarischen Zentralbank und frühere Wirtschaftsminister, György Matolcsy, er werde das IWF-Büro in Budapest schließen. Es sei nicht länger notwendig. Der IWF solle das Land verlassen, schrieb Matolcsy an IWF-Chefin Christine Lagarde (mehr hier).

Der Einfluss des IWF auf die ungarische Politik wurde von der neuen Regierung als übertrieben angesehen. Daher beendete sie im Jahr 2010 das Rettungsprogramm von IWF und EU und bemühte sich, die finanziellen Probleme des Landes selbst zu lösen. So führte Ungarn etwa die höchste Bankensteuer in Europa ein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Verbände fordern dringenden Kurswechsel der Koalition
02.04.2025

Bitte kein "Weiter-so"! Mit Unmut blicken deutsche Wirtschafts- und Industrieverbände auf das, was die noch namenlose Koalition aus Union...

DWN
Politik
Politik Neue US-Zölle: Was die deutsche Wirtschaft fürchten muss
02.04.2025

Die geplanten Zölle von US-Präsident Trump sorgen für Unruhe in Europa. Niemand weiß genau, welche Branchen betroffen sein werden –...

DWN
Politik
Politik Ukraine erhält massive Militärhilfe aus Schweden und den Niederlanden – Russland weitet Einberufungen aus
02.04.2025

Die Ukraine erhält verstärkte militärische und finanzielle Unterstützung von Schweden und den Niederlanden, während Russland...

DWN
Politik
Politik Migration: Nancy Faeser sieht eigene Migrationspolitik als Erfolg
01.04.2025

Während SPD und Union über eine mögliche Koalition verhandeln: Die geschäftsführende Innenministerin Faeser präsentierte heute...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...

DWN
Politik
Politik AfD holt in Umfrage auf: Union büßt nach Bundestagswahl stark ein
01.04.2025

Nach der Bundestagswahl verliert die Union in den Umfragen, während die AfD kräftig zulegt. Auch SPD und Grüne verzeichnen Rückgänge,...

DWN
Politik
Politik Bamf-Chef Sommer will radikale Asyl-Wende - Rücktritt gefordert
01.04.2025

Bamf-Chef Hans-Eckhard Sommer fordert eine radikale Wende in der deutschen Asylpolitik. Statt individueller Anträge plädiert er für eine...