Deutschland

Klimapaket: Heizungsbauer erleiden Schäden in dreistelliger Millionen-Höhe

Das Klimapaket ist noch gar nicht verabschiedet und schon sind seine negativen Wirkungen zu spüren. So haben die deutschen Kunden verstärkt Aufträge bei den Heizungsbauern storniert.
01.11.2019 15:53
Aktualisiert: 01.11.2019 16:04
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Klimapaket der Bundesregierung hat den Heizungsmarkt vollständig durcheinandergebracht. „Die von der Bundesregierung angekündigten Maßnahmen, um den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern, haben beim Heizungsbau zu Auftragsstornierungen in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe geführt“, fand der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Sanitär, Heizung Klima (ZVSHK), Helmut Bramann, klare Worte.

So haben ein Drittel der 24.000 Heizungsbauer, die dem Verband angehören, vier Wochen nach der Präsentation des Klimapakets durchschnittlich zwei Auftragsstornierungen erhalten. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der ZVSHK unter seinen Mitgliedern gemacht hat.

„Damit ist das eingetreten, was wir befürchtet und wovor wir die Politik gewarnt haben“, sagte Bramann. „Potenzielle Investoren warten erst einmal ab, welche der in Aussicht gestellten Förderungen zum Heizungsaustausch tatsächlich zu Gesetzesvorgaben werden“, erklärte der Funktionär. „Das Heizungsbauerhandwerk fordert deshalb im Schulterschluss mit der Heizungsindustrie die Politik auf, Fördermaßnahmen auch rückwirkend zu gewähren“, sagte Bramann.

Hintergrund: Die Bundesregierung hat zwar in ihrem Klimapaket steuerliche Abschreibungen und staatliche Zuschüsse in Aussicht gestellt. Doch ist noch nicht klar, ob und wann die Konsumenten diese in Anspruch nehmen können. Denn Bundesrat und Bundestag müssen erst noch zustimmen. „Das führt zu einer völligen Verunsicherung der Verbraucher“, so Bramann.

Seiner Meinung zufolge trägt dazu auch das am Mittwoch vergangener Woche vom Bundeskabinett beschlossene Gebäudeenergiegesetz (GEG) bei. Demnach wird Bramann zufolge der Einbau neuer Ölheizungen nur noch möglich sein, wenn bei sogenannten Hybridlösungen auch erneuerbare Energien zur Wärmegewinnung eingebunden sind. „Was soll unser Handwerk den ca. 3,1 Millionen Betreibern alter Ölheizungen raten, die vor allem in ländlichen Gebieten gar keine Möglichkeit haben, auf Gas umzurüsten oder zu darstellbaren Kosten auf erneuerbare Hybridlösungen umzustellen?“ fragte der Funktionär.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Schnappen Sie sich den COME Mining Cloud-Mining-Vertrag und starten Sie Ihre Mining-Reise ganz einfach mit einem stabilen Tageseinkommen von über 7.000 $

Bei unseren Recherchen zum Bitcoin-Mining stellten wir fest, dass das traditionelle Mining-Modell für die meisten Nutzer ungeeignet ist....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Arbeitsunfähigkeit 2025: Hohe Krankmeldungen wegen Atemwegserkrankungen
15.10.2025

Kaum fallen die Temperaturen, steigen die Krankmeldungen in Deutschland wieder stark an. Atemwegserkrankungen und psychische Belastungen...

DWN
Politik
Politik Debatte um höheres Rentenalter: Forderungen von Politik und Ökonomen lassen aufhorchen
15.10.2025

Ökonomen sprechen sich für ein höheres Renteneintrittsalter aus. Auch Wirtschaftsministerin Reiche fordert, dass die Deutschen länger...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Luxusmarken unter Druck: China verliert an Bedeutung, Schmuck bleibt gefragt
14.10.2025

Die globale Luxusbranche steht unter Druck. Wirtschaftliche Unsicherheiten und verändertes Konsumentenverhalten wirken sich...

DWN
Finanzen
Finanzen ThyssenKrupp-Aktie: Tochter TKMS startet an der Börse – Rüstungsgeschäft soll Konzernumbau beflügeln
14.10.2025

Die ThyssenKrupp-Aktie steht vor einem Wendepunkt: Mit dem TKMS-Börsengang spaltet sich der Industriekonzern auf. Doch gelingt der Spagat...

DWN
Politik
Politik EU plant Filterzigaretten-Verbot: Drastische Maßnahmen gegen Tabakkonsum – Geheimpapier enthüllt
14.10.2025

Ein internes EU-Papier sorgt für Aufsehen: Brüssel plant offenbar drastische Maßnahmen gegen den Tabakkonsum. Ein mögliches...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rheinmetall-Aktie und Estland: Der Wandel der Rüstungsindustrie in den baltischen Staaten
14.10.2025

Die baltischen Staaten investieren verstärkt in ihre Verteidigungsindustrie. Estland setzt dabei auf neue Unternehmen für seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IWF-Prognose 2026: Deutsche Wirtschaft schwächer als erwartet
14.10.2025

Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2026 mit moderatem Wachstum in Deutschland. Während Berlin auf 1,3 Prozent setzt, bleibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie: Curevac-Übernahme, Afrika-Expansion und Durchbruch in der Krebstherapie
14.10.2025

Biontech steht vor entscheidenden Weichenstellungen: Die genehmigte Curevac-Übernahme, der Durchbruch in der Krebsforschung und der Ausbau...