Nordkorea und der Iran sollen Kryptowährungen anvisieren, um sie zu hacken. Das berichtet David Carlisle vom Londoner Krypto-Sicherheitsdienst „Elliptic“ in einem Interview mit dem Berliner Online-Dienst „Kryptoszene“. „Es gibt ziemlich viele verlässliche Beweis dafür, dass Nordkorea Kryptowährungen eingesetzt hat, um mögliche Wirtschaftssanktionen abzuschwächen“, so Carlisle. Nordkorea sei ein krimineller Akteur, welcher unter anderem Krypto-Börsen hacke. Die kriminellen Aktivitäten könnten eindeutig lokalisiert werden, weil – entgegen öffentlicher Meinung – die Transaktionen nachvollziehbar seien. Elliptics beobachte, woher Gelder kommen und wohin sie fließen. Einige Transaktionen „waren eindeutig auf Nordkorea zurückzuführen“, so Carlisle. Und dies in einer beträchtlichen Größenordnung: „Wir reden von zehn bis zu hunderten Millionen Dollar im Wert von Kryptowährungen.“ Auch der Iran sei direkt ins Krypto-Hacking involviert.
Im Zuge der Terrorismusfinanzierung würden Kryptowährungen ebenfalls missbraucht. „Elliptic“ habe bei 28 digitalen Währungen verdächtige Aktivitäten festgestellt. Carlisle: „Ein kleiner Teil des Terrorismus wird definitiv mit Kryptowährungen finanziert.“ Die Menge krimineller Aktivitäten sei im Verhältnis zum gesamten Handelsvolumen allerdings sehr gering. Zudem habe sich der Anteil verringert.
Trotz des Missbrauchs und akuten Herausforderungen glaube er weiterhin an die Zukunft von Kryptowährungen, betont Carlisle. Beim Hacking handle es sich um das größte Problem der Branche. Insbesondere die großen Börsen seien anfällig für Diebstahl. Dennoch: Das Interesse im Mainstream und bei den Finanzinstitutionen steige unentwegt. Seiner Meinung nach ermöglichen Kryptowährungen die finanzielle Inklusion. Vor allem in Entwicklungsländern sei feststellbar, dass die Währungen als reguläre Zahlungsmethode benutzt werden.