Politik

Russland und Frankreich bekennen sich zum Atom-Abkommen mit Iran

Russland und Frankreich wollen das Atomabkommen mit dem Iran aufrechterhalten.
13.01.2020 09:58
Lesezeit: 1 min

Russland und Frankreich wollen sich für den Erhalt des Atomabkommens mit dem Iran einsetzen. Die Rettung der Vereinbarung sei im gemeinsamen Interesse beider Länder, erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron am Montag nach einem Telefongespräch mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin am Sonntag. Am Sonntagabend hatte Frankreich zusammen mit den anderen europäischen Unterzeichnerstaaten Deutschland und Großbritannien den Iran aufgefordert, zur Einhaltung des Vertrags zurückzukehren, der das Land am Bau von Atomwaffen hindern soll. Andernfalls sei mit härteren Schritten zu rechnen. Dies lässt sich als Drohung verstehen, den im Atomabkommen enthaltenen Mechanismus zur Konfliktlösung auszulösen. Dieser könnte, muss aber nicht in eine Wiedereinsetzung von UN-Sanktionen gegen den Iran münden, so Reuters.

Sowohl Russland als auch China, neben den Europäern die übrigen verbliebenen Unterzeichner des Atomabkommens, stehen einer Auslösung des Streitschlichtungsmechanismus skeptisch gegenüber. Die Führung in Teheran dürfte sehr verärgert reagieren, falls die Europäer diesen Schritt gehen. Das Atomabkommen war auch Thema beim EU-Außenministertreffen am Freitag in Brüssel sowie am Samstag bei der Begegnung von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Putin.

Die Übereinkunft aus dem Jahr 2015 steht auf der Kippe, seit die USA 2018 einseitig ausgestiegen sind und neue Sanktionen gegen den Iran verhängt hatten. Als Reaktion darauf ignoriert der Iran seit Juli immer mehr Verpflichtungen aus der Vereinbarung. Vor einigen Tagen erklärte das Land, sich künftig auch nicht mehr an Beschränkungen bei der Uran-Anreicherung gebunden zu fühlen. Uran kann je nach Anreicherungsgrad für den Bau von Atomkraftwerken oder -waffen genutzt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trumps US-Sicherheitsstrategie und die Folgen für Europa
05.12.2025

Donald Trumps neue US-Sicherheitsstrategie rückt Europa ins Zentrum – allerdings als Risiko. Das 33-seitige Papier attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs schließt über 24.000 Punkten: Erholung geht am Freitag weiter
05.12.2025

Der deutsche Aktienmarkt legt zum Wochenschluss spürbar zu und der Dax überschreitet eine wichtige Schwelle. Doch der Blick richtet sich...

DWN
Politik
Politik Putin in Indien: Strategische Unabhängigkeit in der neuen Weltordnung
05.12.2025

Indien empfängt den russischen Präsidenten mit allen protokollarischen Ehren und stellt damit gängige westliche Erwartungen an globale...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Handwerkskunst aus Deutschland: Pariser Luxus-Modehäuser vertrauen auf die Stickerei Müller
05.12.2025

Die Stickerei Müller aus Franken fertigt für große Modehäuser wie Balenciaga und Yves Saint Laurent. Auf schwierige Jahre nach der...

DWN
Politik
Politik Rentenpaket im Bundestag: Folgen für Rentner und Beitragszahler
05.12.2025

Der Bundestag hat das Rentenpaket mit knapper, aber eigener Mehrheit durchgesetzt und eine Koalitionskrise verhindert. Doch hinter den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Auftragseingang in der deutschen Industrie steigt unerwartet kräftig
05.12.2025

Unerwartet starke Impulse aus der deutschen Industrie: Die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe ziehen an und übertreffen Prognosen...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie stabil: Analystenkommentar von Bank of America bewegt Rüstungsaktien
05.12.2025

Am Freitag geraten deutsche Rüstungsaktien in Bewegung: Ein US-Großbank-Analyst sortiert seine Favoriten neu. Welche Titel profitieren,...

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst: So soll das Modell ab 2026 greifen
05.12.2025

Ab 1. Januar soll der neue Wehrdienst starten: mit Pflicht-Musterung, frischer Wehrerfassung und ehrgeizigen Truppenzielen. Die Regierung...