Finanzen

Der Abschwung auf dem wichtigsten Automarkt der Welt wird sich 2020 fortsetzen

China ist der wichtigste Automobilmarkt der Welt – insbesondere auch für die deutschen Hersteller. Nun kündigt der zuständige Industrieminister für das laufende Jahr eine Fortsetzung des Abschwungs an.
26.01.2020 11:00
Lesezeit: 2 min

Der drastische Abschwung auf dem größten Automobilmarkt der Welt wird aller Voraussicht nach auch im laufenden Jahr weitergehen. Demnach kündigte der chinesische Industrie- und Technologieminister Miao Wei neue Einbrüche und einen anhaltenden „Abwärtsdruck“ an.

Wie rechnet 2020 mit Gesamtverkaufszahlen von etwa 25 Millionen Fahrzeugen. Das wäre ein neuerlicher Rückgang von der Marke von etwa 25,8 Millionen Wagen, welche 2019 abgesetzt werden konnte und das dritte Schrumpfjahr in Folge. Im vergangenen Jahr gingen die Verkäufe an Kunden gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent auf 21 Millionen Fahrzeuge zurück, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) mitteilte. Im Dezember stand demnach ein Minus von 3,6 Prozent zu Buche. 2018 war der einst so schnell wachsende chinesische Automarkt zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren geschrumpft, weil unter anderem der Zollstreit zwischen den USA und China sowie das schwächere Wirtschaftswachstum in der Volksrepublik die Kauflust bremsten.

Die starken Rückgänge auf dem Automobilmarkt sind nicht zuletzt auch Folge des Einbruchs auf dem chinesischen Markt für Elektroautos. Seitdem die Regierung die Subventionen für den Kauf solcher Fahrzeuge gesenkt hatte und laut über weitere Kürzungen nachdenkt, brachen die Verkaufszahlen sechs Monate in Folge ein. Einer der Branchenführer, das Unternehmen Nio, ist sogar in ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.

Noch sind die deutschen Autobauer vergleichsweise glimpflich in China davongekommen, weil sie besonders stark im noch immer robusten Premiumsegment vertreten sind. Doch auch an ihnen geht die Entwicklung nicht spurlos vorbei.

Auch in China legen sich immer mehr Autofahrer einen SUV zu - VW und BMW können dank des Nachfrage-Booms bei Stadtgeländewagen die allgemeine Schwäche des weltgrößten Markts ausbügeln. Im vergangenen Jahr lieferte Volkswagen dort von seiner Kernmarke inklusive der Billigmarke Jetta 3,16 Millionen Fahrzeuge aus. Das waren 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. BMW gelang eine noch deutlichere Steigerung: Die Münchner stemmten sich 2019 mit einem Plus von 13,1 Prozent gegen den insgesamt schrumpfenden chinesischen Gesamtmarkt. Laut Daten des Branchenverbands PCA (Passenger Car Association) bleibt das zuvor jahrzehntelang nur nach oben zeigende Pkw-Geschäft im Reich der Mitte unter Druck. Wie in anderen Ländern hält das große Interesse an den oft umstrittenen SUVs die Abkühlung des Marktes jedoch in Grenzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...