„Ich beschäftige mich nie mit Parteipolitik. Aber die bevorstehenden US-Wahlen gehen darüber hinaus.
Aus klimatischer Sicht ist dies alles andere als ausreichend und viele von Euch haben natürlich andere Kandidaten unterstützt. Aber ich meine ... weißt du ... verdammt!
Organisiert Euch einfach und bringt Sie alle dazu, Biden zu wählen“, teilte die Klimaaktivistin Greta Thunberg über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Schwedens größter Mineralölkonzern Preem hatte im September 2020 den geplanten Ausbau einer Großraffinerie fallengelassen und dies mit rein wirtschaftlichen Aspekten begründet. Klimaaktivistin Thunberg begrüßte den Schritt und sprach von einem riesigen Erfolg.
Der in Stockholm ansässige Konzern hatte mitgeteilt, dass der Antrag zur Erweiterung der Raffinerie in Lysekil „angesichts neuer wirtschaftlicher Umstände“ zurückgezogen werde. Das Projekt sei innovativ, aber technisch schwierig und kostspielig gewesen. Die Corona-Krise habe den Energiesektor weltweit getroffen, womit die wirtschaftliche Logik einer Investition in das Projekt nicht länger gegeben sei, hieß es. Zuvor hatte anhaltende Proteste von Thunberg und anderen Umweltschützern gegeben.
Das Ende des Projektes bedeute auch, dass Mittel frei würden, um Preems Produktion in erneuerbare Treibstoffe zu beschleunigen, sagte Konzernchef Magnus Heimburg dem Sender SVT. Zugleich hob er hervor: „Diese Entscheidung wurde ausschließlich aus kommerziellen Gründen getroffen.“
Thunberg sah das anders. „Was für ein riesiger Erfolg für die Klima- und Umweltbewegung!“, schrieb sie auf Twitter. Ein Ausbau der Ölraffinerie hätte es Schweden unmöglich gemacht, sich ans Pariser Weltklimaabkommen zu halten, ergänzte sie.
Die Ölraffinerie im westschwedischen Lysekil nördlich von Göteborg ist die größte Skandinaviens. Klima- und Umweltschützer waren seit langem Sturm gelaufen gegen den Ausbau. Unter anderem hatte ein Greenpeace-Schiff zuletzt die Einfahrt in den nahe gelegenen Fjord vorübergehend blockiert. Im Zuge der Proteste war auch der Druck auf Schwedens Regierung gewachsen - die Grünen als Juniorpartner der Regierungskoalition waren ohnehin gegen die Erweiterung.