Deutschland

Neueste Zahlen zeigen extrem niedrige Sterblichkeitsrate bei Corona-Infektionen

Neueste Zahlen des Robert Koch-Instituts sowie der Weltgesundheitsorganisation zeigen eine extrem niedrige Wahrscheinlichkeit, dass Infizierte am Coronavirus sterben.
21.10.2020 10:31
Aktualisiert: 21.10.2020 10:31
Lesezeit: 1 min
Neueste Zahlen zeigen extrem niedrige Sterblichkeitsrate bei Corona-Infektionen
Auf dieser vom US-Forschungszentrum «National Institute of Allergy and Infectious Diseases» (NIAID) zur Verfügung gestellten Aufnahme vom 13.02.2020 ist eine Zelle (rot) mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2, gelb) infiziert. (Foto: dpa) Foto: Niaid

Weit weniger als jeder Hundertste der gemeldeten Corona-Infizierten in Deutschland ist zuletzt an oder mit Beteiligung der Infektion gestorben. Das geht aus dem aktuellen Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstagabend hervor. Demnach liegt der Anteil Verstorbener an allen laborbestätigten Sars-CoV-2-Infektionen seit der Kalenderwoche 34 (17.8. bis 23.8.) bei deutlich unter einem Prozent.

Hierbei ist zu bedenken, dass die Toten "an oder mit Beteiligung" des Coronavirus verstarben - also in vielen Fällen Vorerkrankungen hatten und nicht exakt geklärt ist, ob sie am Virus selbst, an der anderen Krankheit oder an einer Wechselwirkung zwischen Virus und Vorerkrankung verstarben.

Der überwiegende Teil (85 Prozent) der mehr als 9800 Corona-Toten seit Beginn der Pandemie war laut RKI 70 Jahre oder älter. Unter 50 Jahre alt waren 130 Betroffene, was 1,3 Prozent aller Corona-Toten entspricht.

Die Zahl der Toten pro Woche hatte Anfang April mit mehr als 1600 ihren Höchststand erreicht und war dann deutlich gesunken. Seit Anfang September stieg sie wieder leicht an und lag zuletzt bei etwa 200 Fällen binnen sieben Tagen.

Mit Blick auf die gesamte Pandemie in Deutschland gab das RKI die Fallsterblichkeit am Dienstag mit 2,6 Prozent an. Dass diese Zahl wesentlich höher ist als die Sterblichkeit in den vergangenen Wochen, liegt vor allem an den höheren Werten im Frühjahr. Damals hatten sich vermehrt Ältere angesteckt, zudem wurden weniger Menschen ohne oder mit nur leichten Symptomen getestet.

Wichtig zu wissen ist, dass sich die RKI-Angaben zur Sterblichkeit auf die nachgewiesenen Corona-Fälle beziehen - die sogenannte Fallsterblichkeit. Da es eine Dunkelziffer bei den Neu-Infektionen gibt, dürfte der Wert der Toten bezogen auf alle Infizierten - die sogenannte Infektionssterblichkeit - niedriger liegen.

Zuletzt hatte eine Studie zur Infektionssterblichkeit in einem Magazin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Aufsehen gesorgt, wonach in den meisten Weltregionen vermutlich weniger als 0,2 Prozent aller Corona-Infizierten sterben. Der Autor John Ioannidis von der kalifornischen Stanford University betont jedoch darin, dass die Sterblichkeit sehr stark von verschiedenen Faktoren abhänge - insbesondere der Altersstruktur in einer Gesellschaft und davon, wie sehr es gelinge, verletzliche Gruppen vor einer Infektion zu schützen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...