Der SPD-Politiker Karl Lauterbach hält eine Verschärfung des Lockdowns für möglich. Notfalls müsse das Wirtschaftsleben drastisch heruntergefahren werden. „Wir haben uns bei dem, was wir gemacht haben, sehr stark auf das Private und die Schulen konzentriert. Wenn das nicht reicht, dann müssen wir tatsächlich auch an die Betriebe herangehen. Das wird schlicht nicht anders gehen“, sagte er dem „Tagesspiegel“.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sprach sich mit drastischen Worten gegen Forderungen nach Lockerungen in der Corona-Pandemie aus. „Wir müssen einfach der Tatsache ins Auge sehen, dass das Virus jetzt erst anfängt, richtig Fahrt aufzunehmen“, sagte der Linke-Politiker am Sonntagabend im ZDF-„heute journal“. „Ich merke, dass bei mir in Thüringen gerade die Hütte brennt. Heute ist für mich ein schlimmer Tag. Denn heute haben wir in ganz Thüringen die 300er-Inzidenz überschritten, und alle Landkreise und kreisfreien Städte sind über die 200 gegangen. Es ist kein Platz mehr für Lockerungen und die Debatte von der Lockerung zur Lockerung.“
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft: „Wenn man zu früh lockert, läuft man Gefahr, dass es danach wieder steil nach oben geht. Wir brauchen Geduld und Umsicht.“ Seine Hoffnung sei, dass sich die Lage durch den Lockdown und die fortschreitenden Impfungen entspanne. „Aber wenn sich das in Großbritannien entdeckte, mutierte Virus noch weiter ausbreitet, werden die Zeiten noch ernster“. Über die weiterhin lückenhaften Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing am Sonntagabend bei „Bild Live“: „Ich finde es schwierig, wenn man einerseits sagt, wir haben keine Datengrundlage um Öffnungen zu diskutieren, aber Verschärfungen gehen immer.“
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