Die niederländische Justiz ist besorgt über die Zunahme von Gruppen, die Jagd auf Pädophile machen. Die Vorfälle von Misshandlungen nähmen zu, sagte Polizeisprecher Simen Klok der Deutschen Presseagentur in Arnheim. Im vergangenen Jahr waren innerhalb von drei Monaten etwa 250 Fälle von Gewalt oder Erpressungen registriert worden. Auch in diesem Jahr wurden bereits mehrere Fälle registriert. Die Polizei schätzt, dass die Dunkelziffer groß ist. Viele Opfer würden aus Scham oder Angst schweigen.
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Zuletzt waren drei Fälle bekannt geworden, bei denen die Polizei an verschiedenen Orten vorwiegend jugendliche Täter wegen Misshandlung festgenommen hatte. Sie hatten den Angaben zufolge Männer über einen Internet-Chat zu einem Treffpunkt gelockt, wo sie angeblich eine Verabredung mit einem minderjährigen Mädchen hatten. Dort waren die Männer misshandelt worden. Im vergangenen Jahr war bei einem ähnlichen Fall ein 73-jähriger Mann getötet worden.
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Die sogenannten Pädo-Jäger wollen angebliche Pädophile entlarven und an den Pranger zu stellen. Polizei und Staatsanwaltschaft warnen die Gruppen davor, das Recht in eigene Hände zu nehmen. „Sie machen sich strafbar“, sagte der Sprecher. Die Verfolgung von Kindesmissbrauch sei Sache der Polizei. Sexuelle Gefühle für Kinder sind nicht strafbar. Verboten ist es erst, wenn sich ein Erwachsener an einem Kind vergreift.
Wie sehr vor allem Politiker und einflussreiche Eliten in derartige Pädo-Netzwerke verstrickt sein können, hatte bereits 2014 der große Missbrauchsskandal in Großbritannien gezeigt, in dem Prominente und Politiker involviert gewesen sind. Darüber hatte unter anderem die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. „Ein Pädophilenring: unter den Tätern auch Politiker, von der Polizei gedeckt. Es sind unglaubliche Anschuldigungen“, hatte das Erste Deutsche Fernsehen (ARD) damals berichtet.