Deutschland

Wird der Lockdown bis Ende März 2022 andauern? Und was wusste Schäuble?

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hatte im April 2020 den Lockdown scharf kritisiert. Er sagte, dass man nicht alles über zwei Jahre hinweg stilllegen könne. Wie er auf die zeitliche Angabe „zwei Jahre“ kam, bleibt ein Rätsel. Doch diese Zeitangabe deckt sich mit der aktuellen WHO-Angabe für die Dauer der Pandemie.
05.03.2021 22:11
Aktualisiert: 05.03.2021 22:11
Lesezeit: 1 min
Wird der Lockdown bis Ende März 2022 andauern? Und was wusste Schäuble?
Wolfgang Schäuble (CDU), Bundestagspräsident, nimmt an der Befragung der Bundesregierung im Bundestag teil. (Foto: dpa)

Am 26. April 2020 sprach sich Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“, das schriftlich abgedruckt wurde, gegen den scharfen Lockdown, der im März 2020 verhängt wurde, aus. Dabei sagte er: „Wir dürfen nicht allein den Virologen die Entscheidungen überlassen, sondern müssen auch die gewaltigen ökonomischen, sozialen, psychologischen und sonstigen Auswirkungen abwägen. Zwei Jahre lang einfach alles stillzulegen, auch das hätte fürchterliche Folgen (…) Der Staat muss für alle die bestmögliche gesundheitliche Versorgung gewährleisten. Aber Menschen werden weiter auch an Corona sterben.“

Schäuble gehört zu den Urgesteinen der deutschen Politik. Er wird in Insider-Kreisen nicht selten als „Graue Eminenz“ bezeichnet, wobei diese Aussage positiv gewertet wird. Seine Aussagen erfolgen Wort für Wort niemals zufällig. Daraus ergibt sich folgende Frage: Lagen Schäubles Aussage, wonach es falsch sei, alles in Deutschland „zwei Jahre lang stillzulegen“, tiefere Einblicke in irgendwelche Notfall-Pläne zugrunde?

Es fällt auf, dass Schäuble sich seit seiner harschen Kritik an dem Lockdown im April 2020 mit weiteren kritischen Aussagen weitgehend zurückgehalten hat. Irgendetwas muss also geschehen sein.

Wenn der Lockdown tatsächlich mit zwischenzeitlichen Pausen „zwei Jahre“ lang andauern sollte, würde er endgültig im März 2022 enden. Doch dies würde bedeuten, dass im Februar oder März 2022 auch die Pandemie enden würde/müsste.

WHO-Regionaldirektor Hans Kluge hat jedenfalls vor wenigen Tagen gesagt, dass die Pandemie in „rund“ zehn Monaten vorbei sein werde. Diese aktuelle Aussage ist wiederum deshalb so interessant, weil sie sich mehr oder weniger mit der Lockdown-Aussage von Schäuble aus dem Jahr 2020 deckt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie Erkennen Sie schnell instabile Li-Ion-Batterien

Brady Corporation bietet eine neue, kostengünstigere Lösung an, um instabile Li-Ion-Batterien im Lager schnell und einfach zu erkennen....

DWN
Panorama
Panorama Flugzeugabsturz in Washington: Was bisher bekannt ist
30.01.2025

Nach einem Flugzeugunglück über Washington D.C. wurden mehr als ein Dutzend Leichen geborgen. Der Unfall ereignete sich am Mittwochabend...

DWN
Finanzen
Finanzen BayWa re: Prognose zu neuem Eigentümer - was Anleger jetzt wissen sollten
30.01.2025

Der BayWa-Konzern steckt in der Krise - und mit ihm die Tochter BayWa re. Warum eine Schweizer Investmentgesellschaft bald die Kontrolle...

DWN
Politik
Politik Grönland-Übernahme? Dänemark zieht Lehren aus Trumps Forderungen
30.01.2025

Donald Trumps Forderung nach Grönland schockierte viele, doch Dänemarks Regierung sieht darin eine Chance. Europa müsse seine...

DWN
Politik
Politik Bundestag: Abstimmung über CDU-Antrag zur Migration - 5-Punkte-Plan von Merz erhält Mehrheit
29.01.2025

Der Bundestag hat einen der Entschließungsanträge der Union angenommen, den sogenannten 5-Punkte-Plan. Merz' Antrag zur Migrationspolitik...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Notenbank Fed: Leitzinsen unverändert - Aktienkurse an der Wall Street nur kurz belastet
29.01.2025

Die Währungshüter der US-Notenbank Fed haben den Leitzins nicht angetastet - und damit die Kurse an den New Yorker Börsen nur kurzzeitig...

DWN
Panorama
Panorama Blitzermarathon 2025: Wann und wo verstärkte Verkehrskontrollen drohen - alle Termine
29.01.2025

Autofahrer aufgepasst! Wie in jedem Jahr finden auch Blitzermarathons 2025 statt - im Rahmen zweier Aktionswochen mit verstärkten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaftswarntag ohne Habeck aber mit „Bekenntnis für Vielfalt“: Dafür fordern Gewerkschaften eine Vermögensabgabe für die Krise
29.01.2025

Am Wirtschaftswarntag haben deutsche Unternehmen Alarm geschlagen. Doch Verursacher Habeck hatte keine Zeit, obwohl Standortbedingungen zu...

DWN
Panorama
Panorama Stammzell-Herzpflaster: Neue Hoffnung für Menschen mit schwerer Herzschwäche
29.01.2025

Ein neu entwickeltes „Stammzell-Herzpflaster“ könnte Patienten mit schwerer Herzschwäche helfen. Die innovative Therapie nutzt...