Deutschland

Brief an Merkel: Mittelstand fordert Kurswechsel in Corona-Politik

Vor den Beratungen von Bund und Ländern am Montag hat der Bundesverband mittelständische Wirtschaft einen Kurswechsel in der Corona-Politik gefordert. Doch den kleinen und mittleren Firmen und ihren Angestellten ist mit der Minimalkritik nicht geholfen.
20.03.2021 09:47
Aktualisiert: 20.03.2021 09:47
Lesezeit: 1 min
Brief an Merkel: Mittelstand fordert Kurswechsel in Corona-Politik
Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag in Berlin. (Foto: dpa) Foto: Michael Sohn

Vor den Beratungen von Bund und Ländern am Montag hat der Bundesverband mittelständische Wirtschaft einen Kurswechsel in der Corona-Politik gefordert. In einem Brief an Kanzlerin Angela Merkel verweist Bundesgeschäftsführer Markus Jerger darauf, ganze Branchen wie das Tourismus- und Gastronomiegewerbe oder der Einzelhandel drohten auf Dauer wegzubrechen. «Das gegenwärtige Impfchaos muss schleunigst beendet werden, um weiteren Schaden abzuwenden.»

Außerdem habe sich die «einseitige Fixierung auf den Inzidenzwert» als falsch erwiesen, weil er das Infektionsgeschehen nur unvollständig abbilde. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner spielt bei politischen Entscheidungen eine große Rolle.

«Wir brauchen eine Abkehr vom Inzidenzwert hin zu einem Risikowert, der unterschiedliche Faktoren erfasst», schreibt Jerger in dem Brief an Merkel. Dazu gehörten neben der Zahl der Infektionen der Belegungsgrad bei den Intensivbetten und der Anteil schwerer Krankheitsverläufe. Damit dieser Risikowert sinke, müsse das Impfen aller Personengruppen beschleunigt werden - damit spätestens zur Jahresmitte 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sei. Schnelltestmöglichkeiten müssten dazu genutzt werden, Öffnungen im Einzelhandel, in der Gastronomie und von Hotels zuzulassen.

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