Finanzen

Dax deutlich im Plus, Fed und Evergrande-Kurssprung ermutigen Anleger

Lesezeit: 2 min
23.09.2021 12:02  Aktualisiert: 23.09.2021 12:02
Nach den geldpolitischen Beschlüssen der US-Notenbank Fed hat der Dax am Donnerstag seine jüngsten Kursgewinne ausgebaut. Die Erleichterung über einen Deal bei Evergrande hält an.
 Dax deutlich im Plus, Fed und Evergrande-Kurssprung ermutigen Anleger
Die Fed hatte am Mittwochabend die Erwartungen der Anleger erfüllt. (Foto: dpa)
Foto: Arne Dedert

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

--- UPDATE ---

Der Dax ist am Donnerstag erstmals seit August den dritten Tage in Folge gestiegen. Der Schlusskurs lag bei 15.643,97 Punkten, ein Plus um 0,9 Prozent.

--- ENDE UPDATE ---

Signale der US-Notenbank für einen allmählichen Ausstieg aus dem geldpolitischen Krisenmodus haben Europas Anleger am Donnerstag zu weiteren Aktienkäufen ermuntert. Der Dax stieg am Vormittag um rund ein Prozent auf 15.673 Punkte, der EuroStoxx50 gewann 1,2 Prozent auf 4202 Zähler. "Nach dem Ausverkauf zu Wochenbeginn sehen wir jetzt wieder Kauflaune am Aktienmarkt", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Anleger zeigten sich angetan von Fed-Chef Jerome Powell, der sein Bekenntnis zu einer Drosselung der Wertpapierkäufe bekräftigt hatte. Details zum Start oder Tempo des sogenannten Taperings nannte er nicht, signalisierte aber eine erste Zinserhöhung bereits für 2022. Die Anleger reagierten darauf besonnen, obschon sie bislang erst für 2023 mit einem Zinsschritt gerechnet hätten, sagte Stratege Christian Henke von IG Markets. "Im Großen und Ganzen blieben die Aussagen und Ankündigungen im Rahmen der Erwartungen." Investoren richten ihre Aufmerksamkeit nun auf die Bank von England (BoE), die ihre Entscheidungen am Mittag bekanntgibt. Das Pfund stand 0,2 Prozent im Plus bei 1,3655 Dollar.

Indes hat der Aufschwung in der Euro-Zone im September unerwartet kräftig an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel um 2,9 auf 56,1 Punkte. "Es mehren sich die Zeichen, dass die Wirtschaft im Euroraum das hohe Wachstumstempo im Schlussquartal nicht wird halten können", kommentierte Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. "Gleichzeitig deuten die Preiskomponenten der Indizes auf einen weiterhin hohen Inflationsdruck hin." Devisenanleger zeigten sich davon weitgehend unbeeindruckt. Der Euro kletterte um 0,3 Prozent auf 1,1725 Dollar.

ANLEGER SCHLUCKEN BERUHIGUNGSPILLEN VON EVERGRANDE

Für Zuversicht an den Finanzmärkten sorgte ein Kursanstieg beim chinesischen Krisenkonzern Evergrande von mehr als 18 Prozent. Verwaltungsratschef Hui Ka Yan appellierte an das Management, Vermögensverwaltungsprodukte an die Investoren auszuzahlen und die Bereitstellung der von ihm entwickelten Immobilien sicherzustellen. Zudem machte ein Medienbericht die Runde, wonach die Führung in Peking einen Restrukturierungsplan für Evergrande abgenickt habe. Demnach könnte Evergrande in drei separate Bereiche aufgespaltet werden, schrieb die Online-Publikation Asia Markets unter Berufung auf regierungsnahe Personen.

Ausgestanden ist die Evergrande-Krise aber noch nicht. Im Tagesverlauf wird eine 83,5 Millionen US-Dollar schwere Zinszahlung eines Dollar-Bonds fällig. Es war unklar, ob der mit insgesamt 305 Milliarden Dollar verschuldete Konzern die Anleihe bedienen kann.

HOCHSTUFUNG VERLEIHT LUFTHANSA FLÜGEL

Am europäischen Aktienmarkt zählten Autowerte zu den größten Gewinnern. Der französische Autozulieferer Faurecia musste allerdings wegen des globalen Halbleitermangels seine Jahresprognose nach unten schrauben. Aktien von Faurecia stiegen dennoch um sechs Prozent. Die Senkung komme nicht überraschend und schaffe mehr Transparenz, konstatierte Analyst Michael Foundoukidis von der Finanzgruppe ODDO-BHF. Nun könne man sich auf die Integration des übernommenen Scheinwerfer-Spezialisten Hella konzentrieren. Zudem sei die Cash-Flow-Prognose bekräftigt worden, was einige im Vorfeld bezweifelt hätten.

Lufthansa-Aktien gewannen bis zu 3,5 Prozent auf 6,42 Euro. Goldman Sachs setzte die Bewertung auf "Neutral" von "Sell" herauf. Die jüngste Kapitalerhöhung und Ergebnisprognose hätten zu verbesserten Ertragsaussichten für 2022-23 geführt, hieß es bei der US-Investmentbank.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...