Politik

Erdogan kündigt neue Militäroffensive in Syrien an

Vor dem Hintergrund zunehmender Attacken auf die türkischen Besatzungstruppen kündigt Präsident Erdogan eine neue Offensive in Syrien an. Ankara droht weiter im „syrischen Sumpf“ zu versinken.
12.10.2021 10:44
Lesezeit: 1 min

Die türkische Armee bereitet Medienberichten zufolge eine neue Offensive im Nachbarland Syrien vor. Wie Daily Sabah berichtet, sei ein kürzlich erfolgter Angriff auf türkische Soldaten - bei dem zwei Polizeioffiziere auf Patrouille starben - der „letzte Tropfen“ gewesen, welcher das Fass zum Überlaufen gebracht habe. Man habe „die Geduld verloren“, so Erdogan, und werde die in Nordsyrien existierenden Gefahren „eliminieren“.

Bei dem Angriff, welcher der kurdischen YPG-Miliz zugeordnet wird, wurden zudem mehrere von der Türkei kontrollierte syrische Söldner schwer verletzt. Zuletzt hatten sich die Angriffe auf die türkischen Besatzungstruppen in Nordsyrien und ihre syrischen Söldner in letzter Zeit gehäuft. Vor wenigen Tagen erst war ein türkischer Wachsoldat in Syrien durch Beschuss getötet worden.

Die türkische Armee kontrolliert mithilfe ihrer eigenen Truppen und syrischen Söldnern das Grenzgebiet Syriens zur Türkei, die einstige kurdische Hochburg Afrin sowie Teile der syrischen Provinz Idlib. Gegen die Türkei treten in der Region nicht nur die kurdische YPG-Miliz, sondern auch die von den USA ausgebildeten und unterstützten Kurden-Söldner der SDF sowie die syrische Armee an. Zudem ereigneten sich auch immer wieder Gefechte mit der islamistischem HTS-Miliz, welche den Großteil Idlibs kontrolliert.

Die türkische Armee schützt Idlib indes mit rund 60 Militärposten vor Rückeroberungsversuchen der syrischen Armee. In Idlib selbst ist die türkische Landeswährung Lira offizielles Zahlungsmittel. Die Nachrichten von der möglicherweise bevorstehenden Offensive in Syrien drückte den Wechselkurs der Lira am Dienstag auf ein neues Allzeittief zum US-Dollar. Zuletzt notierte sie bei über 9 Lira für den Dollar und hat damit seit Jahresbeginn mehr als 21 Prozent an Wert verloren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Verteidigung der Zukunft: Hensoldt rüstet Europa mit Hightech auf
06.06.2025

Kaum ein Rüstungsunternehmen in Europa hat sich in den vergangenen Jahren so grundlegend gewandelt wie Hensoldt. Aus einer ehemaligen...

DWN
Politik
Politik Trump gegen Europa: Ein ideologischer Feldzug beginnt
06.06.2025

Donald Trump hat Europa zum ideologischen Feind erklärt – und arbeitet systematisch daran, den Kontinent nach seinen Vorstellungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die wertvollsten Marken der Welt: Top 5 fest in US-Hand
06.06.2025

Während die Weltwirtschaft stagniert, explodieren die Markenwerte amerikanischer Konzerne. Apple regiert unangefochten – China und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Star-Investorin: „Wir erleben eine neue Generation von KI-Gründern“
06.06.2025

US-Chaos, Trump und Kapitalflucht: Europas KI-Talente kehren dem Silicon Valley den Rücken – und bauen die Tech-Giganten der Zukunft vor...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturprognose unter Druck: Wie der Zollstreit Deutschlands Exporte trifft
06.06.2025

Zölle, Exporteinbrüche und schwache Industrieproduktion setzen Deutschlands Wirtschaft zu. Die aktuelle Konjunkturprognose gibt wenig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Internationale Handelskonflikte: So schützen sich exportorientierte KMU
06.06.2025

Ob Strafzölle, Exportverbote oder politische Sanktionen – internationale Handelskonflikte bedrohen zunehmend die Geschäftsmodelle...

DWN
Panorama
Panorama Musk gegen Trump: Politische Zweckbeziehung artet in öffentlichen Machtkampf aus – die Tesla-Aktie leidet
06.06.2025

Elon Musk und Donald Trump galten als Zweckbündnis mit Einfluss – doch nun eskaliert der Streit. Was steckt hinter dem Zerwürfnis der...