Deutschland

Immobilienpreise explodieren - in Städten und auf dem Land

Die Preise für Wohnimmobilien sind im laufenden Jahr geradezu explodiert - und zwar breitflächig.
22.12.2021 10:09
Aktualisiert: 22.12.2021 10:09
Lesezeit: 1 min
Immobilienpreise explodieren - in Städten und auf dem Land
Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen. (Foto: dpa) Foto: Felix Kästle

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im dritten Quartal erneut in Rekordgeschwindigkeit gestiegen. Sie wuchsen von Juli bis September um durchschnittlich 12,0 Prozent zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. "Dies ist zum zweiten Mal in Folge der größte Preisanstieg bei den Wohnimmobilientransaktionen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000", hieß es. Der bisherige Rekord, der erst im zweiten Quartal mit 10,8 Prozent aufgestellt wurde, wurde damit deutlich übertroffen.

Ein starker Preisanstieg wurde nicht nur in den sieben größten Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf ermittelt, sondern auch in ländlichen Regionen. So stiegen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen in den genannten Großstädten jeweils um 14,5 Prozent zum Vorjahresquartal. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen fiel das Plus mit 15,5 Prozent für Ein- und Zweifamilienhäusern sogar noch größer aus, während sich Eigentumswohnungen dort um 11,2 Prozent verteuerten. In dichter besiedelten ländlichen Kreisen stiegen die Preise um jeweils rund zwölf Prozent.

Lesen Sie dazu: EU-Kommission plant massive Eingriffe in den Immobilienbesitz der Bürger

In Ballungszentren wie Berlin sind die Preise in den vergangenen Jahren wegen des starken Zuzugs deutlich gestiegen. Befeuert wird der Immobilienboom zudem durch sehr niedrige Zinsen, weshalb sich viele Häuslebauer höhere Preise leisten können. Einige Experten wie DIW-Präsident Marcel Fratzscher sehen die Entwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt skeptisch und warnen vor Preisblasen. "Es gibt sicherlich punktuell in den Städten in Ballungsbereichen Anzeichen für Blasen", sagte der Berliner Forscher kürzlich auf einer Reuters-Veranstaltung. "Aber wir sehen diese Preisblasen nicht wirklich flächendeckend." Sollte diese Blase platzen und dann eine zu hohe Verschuldung da ist, könne es zu wirtschaftlichen Verwerfungen kommen. Eine Immobilienpreisblase sei für Zentralbanken sehr viel wichtiger als eine Überbewertung bei Aktien. "Deshalb muss man bei den Immobilienmärkten sehr genau aufpassen."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...

DWN
Politik
Politik Regierung reagiert auf Cyberangriffe: Russlands Botschafter einbestellt
12.12.2025

Nach einer Reihe hybrider Angriffe, darunter Falschnachrichten, manipulierte Videos und eine Hacker-Attacke, hat die Bundesregierung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flix bestellt 65 neue Fernzüge: Ausbau ab 2028 geplant
12.12.2025

Flix will das Fernverkehrsangebot deutlich ausbauen: Das Unternehmen hat beim spanischen Hersteller Talgo bis zu 65 neue Züge geordert....

DWN
Politik
Politik Regierung startet Onlineportal für Bürgerfeedback
12.12.2025

Die Bundesregierung will Bürger und Unternehmen stärker in die Verwaltungsarbeit einbeziehen. Über das neue Portal „Einfach machen“...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU setzt auf Kreislaufwirtschaft: Mehr Rohstoffe aus Schrottautos
12.12.2025

Die EU will die Wiederverwertung von Fahrzeugen deutlich verbessern. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten...

DWN
Immobilien
Immobilien Hausbrände verhüten: Wie Sie sich vor Feuer schützen
12.12.2025

Jährlich gibt es in Deutschland um die 200.000 Haus- und Wohnungsbrände. Eine verheerende Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass die...