Politik

EU-Kommission: Yachten und Privatjets sollen von Klima-Steuern verschont werden

Während die einfachen Bürger zur „Rettung des Weltklimas“ massiv zur Kasse gebeten werden, sollen die wichtigsten Spielzeuge der Superreichen von geplanten Klima-Steuern ausgenommen werden.
14.01.2022 14:46
Aktualisiert: 14.01.2022 14:46
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
EU-Kommission: Yachten und Privatjets sollen von Klima-Steuern verschont werden
Models auf einer Yacht im Hafen von Singapur. (Foto: dpa) Foto: How Hwee Young

Die EU-Kommission und die nationalen Regierungen haben in den vergangenen Monaten extreme Maßnahmen angekündigt, um die Wirtschaft des Kontinents bis zum Jahr 2050 von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen.

Bezahlen werden dies die Bürger in den Nationalstaaten - sei es in Form von CO2-Sondersteuern, geplanten Klima-Steuern im Reiseverkehr, den aufgrund des europäischen Emissionshandels explodierenden Strompreisen oder dem faktischen Verbot von Verbrennungsmotoren, welches hunderttausende Arbeitsplätze auf dem Kontinent kosten könnte.

Schon heute etwa warnen Beobachter mit Blick auf die massiv gestiegenen Energiekosten davor, dass alleine in Deutschland hunderttausende Familien mit geringem Einkommen in die Armut abrutschen könnten.

Vor diesem Hintergrund ist es bemerkenswert, welche Ausnahmen die EU angesichts geplanter Klima-Steuern in der Luft- und Schifffahrt anpeilt.

So sollen etwa Privatjets - welche sich in erster Linie sehr reiche Menschen oder Konzernlenker leisten - von geplanten Sondersteuern im Luftverkehr ausgenommen werden. Das Portal Argus berichtet: „Privatjets kommen in den Genuss eines Ausnahmestatus, indem sie als ‚geschäftliche Luftfahrt‘ klassifiziert werden. (...) Eine weitere Ausnahme betrifft ‚Freizeitflüge‘, bei denen ein Flugzeug für ‚persönliche oder Erholungszwecke‘ genutzt wird und bei denen es nicht ums Geschäft geht.“

Nun berichtet das Portal Transport&Environment, dass nach dem Willen der EU-Kommission auch Yachten von den geplanten Klima-Sondersteuern ausgenommen werden sollen: „Im Juli 2021 stellte die Europäische Kommission eine Reihe von Maßnahmen vor, um den maritimen Sektor zu dekarbonisieren. Doch das geplante ‚carbon pricing scheme‘ (ETS) und der verschärfte Standart für Schiffstreibstoff (FuelEU Maritime) gilt nicht für Schiffe über 5.000 GT und klammert darüber hinaus eine Reihe von Schiffstypen wie Boote, Fischerkähne und Yachten aus.“

Da ist es nur folgerichtig, dass sich Italiens Umweltminister, Roberto Cingolani, dafür einsetzt, dass Luxus-Sportwagen wie Ferraris und Lamborghinis von den geplanten Klima-Steuern ebenfalls ausgenommen werden sollen, wie die Schweizer Handelszeitung berichtet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektromobilität stärken: Bundesregierung plant Verlängerung der Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge
08.10.2025

Die deutsche Automobilindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Steigende Anforderungen an Klimaschutz, die Transformation hin zur...

DWN
Politik
Politik Von der Leyen wirft Russland hybriden Krieg gegen EU vor
08.10.2025

Plant Russland einen Angriff auf die EU? Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht schon jetzt Zeichen für einen Krieg – und...

DWN
Politik
Politik Kranken- und Rentenversicherung wird für Gutverdiener teurer
08.10.2025

Erwerbstätige mit höheren Einkommen müssen sich darauf einstellen, im kommenden Jahr mehr für die Renten- und Krankenversicherung zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Industrieproduktion sinkt erneut deutlich - Einbruch in der Autobranche
08.10.2025

Die deutschen Unternehmen drosseln ihre Produktion stärker als erwartet. Vor allem eine Branche verbucht ein sattes Minus. Hat das...

DWN
Panorama
Panorama Deutschlandticket: Boom vorbei - weniger Fahrgäste im Nahverkehr als vor Corona
08.10.2025

Das Deutschlandticket hat viele in Busse und Bahnen gelockt, doch der Boom ist vorbei. Fahrgastverbände und Verbraucherschützer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Vom Pflichttermin zum Strategiewerkzeug: Jahresgespräche im Wandel
08.10.2025

Was lange als lästige Pflicht galt, entwickelt sich zum strategischen Machtfaktor: Jahresgespräche sollen nicht mehr nur Protokoll...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU kämpft mit Umweltabgaben und Wettbewerbsdruck in der Düngemittelindustrie
08.10.2025

Die europäische Düngemittelindustrie steht unter erheblichem Druck. Hohe Produktionskosten, steigende Emissionsabgaben und der wachsende...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis klettert über 3.450 Euro: Zahl neuer Goldkäufer in Deutschland vervierfacht sich
08.10.2025

Der Goldpreis erreicht ein Rekordhoch nach dem anderen, auch in Euro, trotz ruhiger Märkte. Auch immer mehr Anleger in Deutschland...