Deutschland

Windräder schreddern hunderttausende Greifvögel und Fledermäuse

Jedes Jahr werden hunderttausende seltene Greifvögel und Fledermäuse durch Windräder getötet. Die Windparks sollen nach dem Willen von Wirtschaftsminister Habeck massiv ausgebaut werden.
17.01.2022 13:48
Aktualisiert: 17.01.2022 13:48
Lesezeit: 1 min

Die Pläne von Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) zum Ausbau der Windenergie sind bei der Deutschen Wildtier Stiftung auf Kritik gestoßen. Die Ziele des Ministers würden zu Kollisionen mit dem Artenschutz stoßen, teilte die Stiftung am Mittwoch in Hamburg mit. "In Deutschland fallen jedes Jahr rund 250 000 Fledermäuse und Tausende Greifvögel den Windenergieanlagen zum Opfer", sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Klaus Hackländer. Das belege eine Studie aus dem vergangenen Jahr.

Lesen Sie dazu: Windkraftanlagen töten täglich Milliarden Insekten

Zu den besonders gefährdeten Arten zählten der Große Abendsegler - eine Fledermausart - und Greifvögel wie Rotmilan, Schrei-, See- und Steinadler oder auch der seltene Schwarzstorch. Klimaschutz und Artenschutz dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Die Wildtier Stiftung fordert unter anderem, keine Windräder in Wäldern, an Waldrändern oder in Naturschutzgebieten zu bauen. Vor dem Bau der Anlagen sollten die Betreiber sicherstellen, dass Naturschutzziele der Windenergienutzung nicht entgegenstünden. Für Windkraftanlagen dürfe es keine Ausnahmegenehmigung vom Bundesnaturschutzgesetz geben, das die Tötung von wildlebenden Tieren besonders geschützter Arten verbiete.

Habeck hatte die Windkraft an Land am Dienstag als "Lastesel" der Energiewende bezeichnet. Der Ausbau soll massiv beschleunigt, Planungs- und Genehmigungsverfahren sollen verkürzt werden. Bis 2030 sei eine installierte Leistung von mehr als 100 Gigawatt Windenergie an Land nötig, heißt es in einem Papier des Ministeriums. Beziehe man auch den Rückbau älterer Anlagen in den nächsten Jahren ein, handle es sich dabei um mehr als eine Verdopplung der derzeit installierten Leistung.

Insgesamt sollen nach dem Willen der Grünen mindestens 2 Prozent der gesamten Landesfläche Deutschlands mit Windkraftanlagen bebaut werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...

DWN
Politik
Politik Regierung reagiert auf Cyberangriffe: Russlands Botschafter einbestellt
12.12.2025

Nach einer Reihe hybrider Angriffe, darunter Falschnachrichten, manipulierte Videos und eine Hacker-Attacke, hat die Bundesregierung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flix bestellt 65 neue Fernzüge: Ausbau ab 2028 geplant
12.12.2025

Flix will das Fernverkehrsangebot deutlich ausbauen: Das Unternehmen hat beim spanischen Hersteller Talgo bis zu 65 neue Züge geordert....

DWN
Politik
Politik Regierung startet Onlineportal für Bürgerfeedback
12.12.2025

Die Bundesregierung will Bürger und Unternehmen stärker in die Verwaltungsarbeit einbeziehen. Über das neue Portal „Einfach machen“...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU setzt auf Kreislaufwirtschaft: Mehr Rohstoffe aus Schrottautos
12.12.2025

Die EU will die Wiederverwertung von Fahrzeugen deutlich verbessern. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten...

DWN
Immobilien
Immobilien Hausbrände verhüten: Wie Sie sich vor Feuer schützen
12.12.2025

Jährlich gibt es in Deutschland um die 200.000 Haus- und Wohnungsbrände. Eine verheerende Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen in Deutschland steigen weiter um 5,7 Prozent
12.12.2025

Die Pleitewelle in Deutschland reißt nicht ab: Im November stieg die Zahl der Firmeninsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent,...