Deutschland

Angst vor Corona-Demos? Lauterbach schlägt Alarm wegen „Sommerwelle“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor einer infektiösen „Sommerwelle“. Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen sollen aufrechterhalten werden. Der plötzliche Sinneswandel ist offenbar auf die Angst der Bundesregierung zurückzuführen, dass es im Sommer zu Corona-Demos kommen könnte. Auch interessant: Während Hunderttausende an den Ukraine-Demos teilnehmen dürfen, werden Corona-Demos trotz Einhaltung der Hygieneregeln verboten.
05.03.2022 13:07
Aktualisiert: 05.03.2022 13:07
Lesezeit: 2 min
Angst vor Corona-Demos? Lauterbach schlägt Alarm wegen „Sommerwelle“
Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, äußert sich in der Bundespressekonferenz zur Corona-Impfung für Kinder und zur Lage der Impfstoffversorgung.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor steigenden Corona-Infektionszahlen im Sommer gewarnt. Er hält die Beibehaltung von Schutzmöglichkeiten über den 20. März hinaus für erforderlich. „Wir müssen mit einer Sommerwelle rechnen“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Sowohl die Delta- als auch die Omikron-Variante des Virus seien so infektiös, dass es selbst bei gutem Wetter durch viele Kontakte und den nachlassenden Impfschutz wieder zu steigenden Infektionszahlen kommen könnte, wenn es gar keine Einschränkungen mehr gäbe. Darauf müsse das Infektionsschutzgesetz ausgerichtet werden.

Die Bundesländer müssten die Möglichkeit haben, frühzeitig zu reagieren. Dazu gehörten die Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen. „Es sollte möglich sein, Obergrenzen für private Treffen und öffentliche Veranstaltungen festzulegen sowie Zutrittsregeln etwa für die Gastronomie, also 2G- oder 2G-plus-Regelungen“, sagte Lauterbach.

Es bleibt völlig unklar, ob die Aussagen Lauterbach ausschließlich politisch motiviert sind. Offenbar ist sich die Bundesregierung darüber bewusst, dass es im Sommer 2022 zu großen regierungskritischen Demonstrationen kommen könnte. Mit der Aufrechterhaltung einiger Maßnahmen, die auf Kundgebungen zugeschnitten sind, hätte die Regierung die Möglichkeit, regierungskritische Demonstrationen im Keim zu ersticken.

Dass es in Wirklichkeit nicht um die Gesundheit der Menschen geht, beweisen die aktuellen Ukraine-Demos. Während sich hunderttausende von Menschen in Berlin und anderswo zum Protest gegen den Krieg in der Ukraine versammeln, werden sogar kleinste Corona-Demos unter dem Vorwand des Infektionsschutzgesetzes sofort unterbunden.

Dass das Infektionsschutzgesetz selektiv angewandt wird, beobachten die Bürger seit Beginn der Pandemie. Als im Jahr 2020 die Anti-Rassismus-Proteste unter Missachtung aller Corona-Regeln stattfinden durften, wurden Corona-Demos gezielt verboten.

Dasselbe erlebten wir während der CSD-Kundgebungen im Jahr 2021. Während Corona-Demos unter dem Vorwand des Infektionsschutzgesetzes unterbunden wurde, durften die CSD-Demos unter Missachtung aller Corona-Regeln stattfinden.

Übrigens behauptet Lauterbach, dass die Corona-Impfungen eindeutig nebenwirkungsfrei sind:

Und er hat sich kürzlich auch auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2022 mit Bill Gates getroffen, um sich inspirieren zu lassen:

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollkonflikt: EU bietet USA Handelsausgleich von 50 Milliarden Euro an
02.05.2025

Die EU will mit einem milliardenschweren Angebot Strafmaßnahmen aus Washington abwenden. Kann eine Einigung gelingen?

DWN
Panorama
Panorama Corona-Ursprung und Labor-These: China widerspricht US-Regierung
02.05.2025

China macht die USA für den Ursprung des Coronavirus verantwortlich und beschuldigt die US-Regierung, das Thema zu „politisieren“, um...

DWN
Finanzen
Finanzen Block-Aktie rauscht nach unten: Quartalszahlen enttäuschen, Anleger verunsichert
02.05.2025

Ein massiver Kurseinbruch und ein gesenkter Ausblick lassen die Block-Aktie abstürzen. Was steckt hinter dem Einbruch – und wie sollten...

DWN
Politik
Politik Kommunalwahlen in Grossbritannien: Nigel Farage und seine Reform UK Partei siegen in Starmers Wahlkreis
02.05.2025

Schwere Niederlage für Labour: In Umfragen hatten sie bereits vor den beiden traditionellen britischen Parteien die Nase vorn. Nun zeigt...

DWN
Politik
Politik Waltz geht, Rubio steigt auf: Trump ordnet Sicherheitskurs neu
02.05.2025

Der Nationale Sicherheitsberater spielt eine Schlüsselrolle in der Sicherheitspolitik der USA und ist direkter Ansprechpartner des...

DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie kräftig unter Druck: 900 Millionen Dollar Zusatzbelastung durch Trump-Zölle
02.05.2025

Die Apple-Aktie steht unter Druck: Der iPhone-Konzern kalkuliert allein im aktuellen Quartal mit Mehrkosten in Höhe von 900 Millionen...

DWN
Politik
Politik Jugendtrendstudie 2025 belegt: Junge Frauen in Deutschland leben mit massiver Angst vor Übergriffen
02.05.2025

Die aktuelle Jugendtrendstudie offenbart, dass die junge Generation sich in ihrem Land nicht mehr sicher fühlt. Besonders Frauen haben...

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...