Wirtschaft

Schanghai kündigt Ende des Lockdowns an - Öffnung des Hafens wird die Welt mit Containern überschwemmen

Nach siebenwöchigem Lockdown haben die Behörden der Metropole eine schrittweise Öffnung angekündigt. Kann die Weltwirtschaft aufatmen?
13.05.2022 11:00
Aktualisiert: 13.05.2022 11:51
Lesezeit: 1 min
Schanghai kündigt Ende des Lockdowns an - Öffnung des Hafens wird die Welt mit Containern überschwemmen
Wie auf dem Portal «MarineTraffic» zu sehen ist, stauen sich die Schiffe vor der Einfahrt zum Schanghaier Hafen, weil dort kaum noch Ent- und Beladungen stattfinden. (Foto: dpa)

Der seit sieben Wochen andauernde Corona-Lockdown in Schanghai, mit rund 25 Millionen Einwohnern größte Stadt Chinas, soll in den kommenden Tagen schrittweise aufgehoben werden, berichtet das Magazin Splash24/7.

Die Metropole, Heimat des größten Containerhafens der Welt, wurde Ende März im Rahmen von Chinas strikter Null-Covid-Politik für zunächst 10 Tage gesperrt, anschließend wurde die Sperrung immer wieder verlängert. Die meisten Einwohner der Stadt leben seither im Lockdown, was extreme Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und den Welthandel hat. Auch die deutsche Industrie, die ja äußerst chinalastig ausgerichtet ist, spürt diese Auswirkungen in hohem Maße.

Bis heute waren die Behörden von Schanghai nicht bereit gewesen, ein festes Datum für die Wiedereröffnung der Stadt anzugeben. Vizebürgermeister Wu Qing sagte allerdings heute auf einer Pressekonferenz, dass eine geordnete Eröffnung nun Mitte dieses Monats erfolgen werde, wobei er einen chinesischen Begriff verwendete, der sich auf den Zeitraum zwischen dem 11. und 20. Mai bezieht.

Zu sehr sollten sich deutsche Unternehmen (und Verbraucher) allerdings noch nicht freuen. Der Chefanalyst der Container-Internetplattform "Xeneta", Peter Sand, sagte, es würde rund vier bis acht Wochen dauern, bis die Terminals wieder ihre alte Kapazität erreicht haben. Gleichzeitig sandte er auch eine Warnung aus: Wenn der Hafen Schanghai seine Arbeit wieder aufgenommen hat, wird sich ein riesiger Container-Schwall über die Hafenbetreiber dieser Welt ergießen.

Zum Vergleich: In Schanghai wurden 2021 rund 47 Millionen Container umgeschlagen. Im größten europäischen Hafen, Rotterdam, waren es mit 15 Millionen noch nicht einmal ein Drittel davon. In Hamburg, dem einst größten Hafen der Welt, waren es 8,7 Millionen - weniger als ein Fünftel.

Die DWN werden an dem Thema dranbleiben und Sie auf dem Laufenden halten!

LESEN SIE AUCH:

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/518886/Stillstand-in-Shanghai-sendet-Schockwellen-um-die-Welt

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/518635/Schanghai-im-Lockdown-Belastungen-fuer-den-Welthandel-nehmen-zu

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...

DWN
Politik
Politik Rente mit 63: Wer wirklich von der abschlagsfreien Rente profitiert
22.02.2025

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist für Menschen gedacht, die beruflich sehr stark belastet sind. Doch aktuelle DIW-Zahlen...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...

DWN
Panorama
Panorama Kaffee bald Luxus? Wie durch ein EU-Gesetz, Abholzung und das Wetter die Preise explodieren
22.02.2025

Der Preis für Kaffee ist an den Börsen in den letzten fünf Jahren um das Vierfache gestiegen. Die Ursachen für die Rekordpreise, die...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...

DWN
Politik
Politik 630 Sitze, 29 Parteien, 4.506 Kandidaten: Zahlen zur Wahl
22.02.2025

Die Bundestagswahl 2025 bringt große Veränderungen mit sich: weniger Kandidaten, ein neues Wahlrecht und eine alternde Wählerschaft. Wer...