Deutschland

Sachsens Ministerpräsident versucht, Habeck zur Vernunft zu bringen

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer versucht, den offenbar vom Sanktionstaumel befallenen Wirtschaftsminister zur Vernunft zu bringen.
03.06.2022 11:00
Lesezeit: 1 min
Sachsens Ministerpräsident versucht, Habeck zur Vernunft zu bringen
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. (Foto: dpa) Foto: Daniel Schäfer

Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) sieht den Bund in puncto sichere Energieversorgung angesichts der zunehmenden Sanktionen gegen Russland in der Pflicht. Dafür gebe es ein eindeutiges Votum der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), sagte er am Donnerstag nach dem Treffen in Berlin. «Bevor wir aussteigen aus Lieferverträgen, muss die Versorgungssicherheit gewährleistet werden. Das gilt vor allem beim Öl, und natürlich auch beim Gas», sagte Kretschmer mit Blick auf Sanktionen der EU und der Bundesregierung gegen russische Kohle und Erdöl. Aus Sicht der Verbraucher und der Volkswirtschaft müsse dies zu vernünftigen, wettbewerbsfähigen Preisen geschehen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sei per Amt zuständig, dass es in Deutschland keine Rezession gibt. «Deswegen darf er nicht davor warnen, sondern er muss handeln», forderte der sächsische Regierungschef. Durch Lieferengpässe dürfe es nicht zu explodierenden Benzinpreisen kommen.

Deutschland wolle zum Jahresende einseitig aus Lieferverträgen aussteigen. Das gehe nur, wenn die Versorgungssicherheit gewährleistet sei, so Kretschmer. Auch die Preise müssten stimmen. Derzeit gebe es Energiepreissteigerungen für die Verbraucher und Unternehmen von 80 bis 100 Prozent. «Das geht so nicht.» Nötig sei eine Politik, die das Land wettbewerbsfähig halte. Kretschmer bekräftigte seine Ansicht, Kernkraftwerke länger am Netz zu lassen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährungsmarkt im Fokus: ETFs, XRP und Moon Hash – Weihnachtsbonusverträge beflügeln Cloud-Computing-Trends

Zum Jahresende erlebt der Kryptowährungsmarkt einen neuen Aufschwung. Kryptowährungs-ETFs und XRP ziehen zunehmend Gelder traditioneller...

DWN
Finanzen
Finanzen Jetzt Tesla-Aktie kaufen? Welche Erwartungen Investoren an Elon Musk haben
21.12.2025

Visionäre Unternehmer haben an den Kapitalmärkten immer wieder ganze Branchen neu geordnet. Ob Tesla-Aktien weiterhin von technologischem...

DWN
Panorama
Panorama Gaudís Sagrada Família: Der höchste Kirchturm der Welt
21.12.2025

Barcelona feiert 2026 die Architektur – und ein Turm der Sagrada Família soll Geschichte schreiben. Doch hinter dem Rekord stecken Geld,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Leadership-Coach Lars Krimpenfort: „Klopp ist ein gutes Beispiel für klare Führung unter Druck“
21.12.2025

Im Mittelstand steigen die Belastungen gefühlt täglich. Wie gelingt es Führungskräften dennoch, unter Druck richtig zu entscheiden?...

DWN
Politik
Politik EU-Kapitalmarktunion: Warum kleine Staaten um ihre Finanzmacht kämpfen
21.12.2025

Die EU will ihren Kapitalmarkt neu ordnen und zentrale Aufsichtsrechte nach Paris verlagern, während kleinere Staaten den Verlust ihrer...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 51: Die wichtigsten Analysen der Woche
21.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 51 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand vor existenziellen Problemen: Keine Aufträge und schlechte Rahmenbedingungen
21.12.2025

Wie eine aktuelle Umfrage des ifo-Instituts ergab, sehen sich 8,1 Prozent der befragten Firmen direkt in ihrer wirtschaftlichen Existenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Zölle auf Kleinsendungen: Neue Abgabe trifft Online-Bestellungen aus Drittstaaten
21.12.2025

Der Online-Handel mit günstigen Waren aus Drittstaaten wächst rasant und stellt den europäischen Binnenmarkt vor strukturelle...

DWN
Finanzen
Finanzen Topanalyst enthüllt: Das sind die attraktivsten Rüstungsaktien
21.12.2025

Die globale Sicherheitslage wandelt sich rasant, und die Verteidigungsindustrie gewinnt an Bedeutung für Regierungen und Kapitalmärkte....